Liebe und Treue 

 

Ist die Treue wirklich ein Relikt aus der Vergangenheit oder verklären wir es nur, wenn wir an die langjährigen Ehen unserer Großeltern und Eltern denken? Was bedeutet Treue? Heißt es stets zu meinem Partner zu halten und in jeder Situation zu ihm zu stehen oder bedeutet es, ganz gleich nach wie vielen Ehejahren nie auch nur Blick in Nachbars Garten zu werfen? Selbst Jesus sagt zu den Umstehenden, die eine Ehebrecherin steinigen wollten: „Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein!“

Vor dem Traualtar würden wir die Frage nach Treue, wohl eher als eine Zumutung ansehen. Doch das Leben besteht aus mehr, als ein paar Wochen oder Monaten. Manche Paare schaffen es, die diamantene Hochzeit zu feiern, doch das alleine sagt nichts über die Treue aus. Treue heißt vor allem zum Partner zu stehen, ganz gleich was kommt, ob in gesundheitlicher Hinsicht oder ganz einfach darin, auch einmal vergeben zu können, wenn der andere schwach wurde. Vergebung und Liebe gehören untrennbar zusammen. Wie die Wurzeln eines Baumes sich in der Erde verankern, so sind auch wir, wenn wir über Jahrzehnte miteinander leben, ineinander verankert, in Liebe. Die Liebe ist der Grundpfeiler einer Partnerschaft. Wie der Baum darauf vertrauen kann, dass seine Wurzeln ihn tragen, so sollten auch wir uns in einer guten Partnerschaft aufeinander verlassen können. Gott begleitet unseren Weg, er bleibt uns immer treu, er trägt auch unsere Partnerschaft und stellt uns einen Engel zur Seite, der uns hilft, gerade auch in schwierigen Situationen. Dieser Engel hilf uns auch manch raue Klippe zu umschiffen, um gemeinsam wieder auf den rechten Kurs zu kommen. Gottes Engel reicht uns die Hand, wo wir am Abgrund stehen. Er stellt sich uns in den Weg, um uns vor Irrwegen zu bewahren. Treue und Liebe, oft besungen und doch immer wieder in Gefahr. Vertraue dem Engel Gottes, der dir den rechten Weg weist, auch wenn es nicht dein geplanter Weg ist.

 

Deine Liebe

 

In deiner Liebe hältst du mich geborgen,

ich bin dein Kind, ich kann dein eigen sein.

Du sorgst für mich am Abend und am Morgen,

du schenkst mir jeden Tag den Sonnenschein.

 

Mit deiner Liebe bin ich ganz umfangen,

du führest meinen Fuß auf rechtem Steg.

Dir nah zu sein, ja das ist mein Verlangen,

denn nur zum Vaterhaus führt einst mein Weg.

 

Ja, deine Liebe, sie ist übermächtig,

verzeiht die Sünde, die mich stets aufs Neue quält.

Durch deine Liebe, deinen Tod am Kreuze,

hast du längst ausgelöscht, was ich gefehlt.

 

Mit deiner Liebe leitest du mein Leben,

du bist mir Halt, wo ich nicht weiter kann.

Wenn ich in deine Vaterarme sinke,

hast du für mich, ja längst genug getan.

(Christina Telker)

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