Bethlehem heute

 

Wie wäre es, wenn Jesus,

noch heute zu uns käm?

Wie würden wir ihn grüßen?

Würden wir ihn denn sehn?

 

Würd er als Bettler kommen,

wohl mitten in der Nacht,

wir hätten ganz gewiss nicht,

die Tür ihm aufgemacht.

 

Käm er zu uns in Lumpen

und ständ am Straßenrand,

wir gäben wohl nur zögernd,

dem anderen die Hand.

 

Wir sehen nur das Kindlein,

dereinst in Heu und Stroh,

als Jesus unsern Retter,

nur dabei sind wir froh.

 

Doch Jesus sagte einstens:

„Du sollst den Nachbarn sehn!

Reichst du dem Nächsten deine Hand,

dann wirst du mich auch sehn.“

 

Der Weihnachtsvogel


Hörst du das Vöglein dort im Tann?
Es singt sein Weihnachtslied,
von Frieden und von Menschlichkeit,
von manchem stillen Glück.

Trotz Schneesturm und trotz eis`ger Luft,
singt's fröhlich in den Tag,
sein Lied verkündet überall,
das neue Leben naht.

Wenn dann nach langer Winternacht,
die Sonn am Himmel steht,
dann dauert's gar nicht mehr so lang,
bis lau ein Lüftchen weht.

Doch noch ist tiefste Winternacht,
ist Weihnacht überall.
So hör den Weihnachtsvogel,
wenn heut sein Lied erschallt.

Oh, du liebe Weihnachtszeit

 

Sag mir doch, was schenk ich bloß,

die Börse klein, die Wünsche groß,

zufrieden ist heut keiner mehr,

ach, wenn es doch wie einstens wär!

 

Tante Anna kommt gelaufen,
konnte nicht genug einkaufen,
Smartphone und die vielen Dinge,
hofft, dass sie ein Herz erringe.

Onkel Gustav hält gern mit
und er blättert auf den Tisch,
Banknoten, in großer Fülle,
dass sich mancher Wunsch erfülle.

Bescheiden stehe ich daneben,
kann nur Kleinigkeiten geben,
doch von Herzen kommen sie,
sie bereiten Fleiß und Müh.

Ich wag mich kaum, sie hinzulegen,
würde gern was größres geben.
Plötzlich ruft der kleine Fritz:
„Ein Baukasten, wie freu ich mich!“

Wo bleibt die Nächstenliebe  

Weihnacht - das Fest voll Lieb und Freud,

unterm Baume reichlich Gaben.

Hast du auch an die gedacht,

die heut gar nichts haben.

 

Dort das Kind, in Lumpen fast,

frieret zum Erbarmen,

du sitzt im warmen, hellen Raum,

denkst kaum an die Armen.

 

Der Bettler sieht im Abfall nach,

ob er kann etwas finden,

Ein Brosame nur, von deinem Tisch,

kann seinen Hunger lindern.

 

Zwei Kinder seh´n mit traur´gem Blick

heut in die Weihnachtskerzen.

Die Mutter starb in diesem Jahr,

drum weinen ihre Herzen.

 

Ein Vater sitzt im Wirtshaus heut,

der Mutter ist so bang.

Die Firma warf ihn grade raus,

als seiner Arbeit Dank.

 

Die Not ist groß, doch sehn wir oft,

nicht was um uns geschieht,

lass Jesus Christ ins Herz hinein,

der uns die Liebe gibt.

Friedenslicht


Ich trage ein Licht in die Dunkelheit
und möchte dir Wärme bringen.
Dies Licht scheint in dein Herz hinein
und möchte den Frieden dir bringen.

Dies Licht, es kündet von Gott, dem Herrn,
es spricht von Bethlehem.
Es trägt die Liebe in dein Haus
und gibt deinem Leben Sinn.

Es kündet den Frieden für alle Welt,
es leuchtet, wo Kummer und Not,
es scheint für die Ärmsten, es redet von Gott,
der uns seine Liebe bot.

Er hält seine Arme ausgestreckt,
möcht mit seinem Licht dich umhüllen,
so trage sein Licht in die Finsternis,
such auch du manchen Kummer zu stillen.

Weihnachten heute

 

Weihnachtsfest voll Harmonie,

wo bist du geblieben?

„Friede auf Erden!“, hieß es einst,

wir solln uns alle lieben.

 

Längst ist diese Zeit vorbei,

da in Großfamilie,

eines fest zum andern hielt,

Gaben warn nicht viele.

 

Selbst erstellt, mit viel Ideen,

was den andern freute,

nicht das Größte, Teuerste,

zählte, so wie heute.

 

Jeder gab sein Herz mit rein,

in die kleinen Dinge,

die Mutter sparte das ganze Jahr,

dass der Tag gelinge.

 

„Friede auf Erden!“, hieß es einst.

Haben wir denn vergessen,

dass auch Maria in dem Stall,

mit dem Kind gesessen?

  

Heute gibt's voll Überfluss,

meist schon ab September,

Pfefferkuchen, Baumbehang,

nicht erst im Dezember.

 

Nicht beim hölzern Bauernhof,

lacht ein Kinderherz,

nein, es muss ein Smartphone sein.

Leider ist's kein Scherz.

 

Doch der Sinn des Weihnachtsfests,

Liebe und auch Frieden,

bleiben weit entfernt zurück,

Konsum wird großgeschrieben.

Warum

 

Hast du das Kind gesehen?

Voll staunen ist sein Blick.

Wie gerne hätt es manches hier,

doch Not ist sein Geschick.

 

Die Eltern, beide arbeitslos,

die Armut oft zu Gast.

Das Kind hat früh Verzicht gelernt,

weil's längst nicht alles hat.

 

Das Kind steht auf dem Weihnachtsmarkt,

die Menschen ziehn vorüber,

mit ausgelass`ner Fröhlichkeit,

des Kindes Blick wird trüber.

 

Warum stets dieser Unterschied?

Warum Elend und Leid?

Wir sollten doch den Nächsten sehn,

in unser Wohlstandszeit.

Füreinander Dasein


Weihnachtsfriede, Weihnachtslicht,
leuchte in die Welt,
dass wir unsern Nächsten sehn,
der uns zugesellt.

Dort, das alte Mütterlein,
trägt schwer an seiner Last.
Weihnachtsfreude ziehet ein,
wenn du's ihr leichter machst.

Dieses Kind dort, so allein,
steht am Straßenrand,
nimm dir doch ein wenig Zeit,
reich ihm deine Hand.

Einsam und vergessen,
ist so mancher heut,
lad ihn ein zu einem Tee,
spende Weihnachtsfreud.

 

Unterschiedliche Weihnacht

 

Der Mond sieht in die Fenster,

heut ist die heil`ge Nacht.

Er sieht die Lichterbäume,

des Festes große Pracht.

 

‚Wie herrlich‘, denkt der Alte,

‚muss doch die Weihnacht sein.

Man sieht nur lauter Pracht und Glanz

und niemand ist allein. ‘

 

Der Mond zieht seine Bahnen,

doch plötzlich bleibt er stehn.

Hier sieht er keine Kerzen,

was ist hier nur geschehn? ‘

 

Nun sieht der Mond genauer hin

und nimmt sich etwas Zeit,

hier sitzt ein altes Mütterchen,

ihr Blick, er gleitet weit.

 

Der Mond, er denkt im Stillen,

‚Wie kann das möglich sein?

Heut ist das Fest der Liebe,

und nicht der Einsamkeit ‘

  

Als er noch in Gedanken,

durchs nächste Fenster schaut,

sieht er hier Kindertränen,

kein Baum ist aufgebaut.

 

Er neigt sein Ohr ans Fenster,

und hört von Armut schwer.

‚Das soll das Fest der Liebe sein? ‘,

denkt er, und sorgt sich sehr.

 

"Wenn dies das Fest der Liebe ist,

dann ist es schlecht bestellt.

Ich wünschte mir mehr Herzlichkeit,

zu Weihnacht in der Welt!“

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