Insektensterben
Immer wieder werden wir in den Medien aufgerufen, etwas gegen das Insektensterben zu unternehmen. Uns wird klar vor Augen geführt, wie wichtig Wildbienen und andere Insekten für unsere Umwelt sind. Was soll aus der Landwirtschaft werden, wenn es mit der Bestäubung der Blüten nicht mehr klappt? Was soll aus Wiesen und Wäldern werden? Bingo, die Umweltlotterie, startete 2019 ein Projekt „Rettet die Wildbienen“. Unzählige Samentüten mit Wildkräutern wurden verschenkt, um unsere Gärten und Balkone zum Blühen zu bringen für unsere Insekten. Auch mein Heimatort schloss sich einem ähnlichen Projekt an und brachte unsere Parkanlagen zum Blühen. Die Vielfalt an Blüten war eine Augenweide, für jeden der mit offenen Augen sehend durch unsere Natur geht. Versuchen wir, der Erde ein kleines Stück vom Garten Eden wiederzugeben.
Morgenstunde
Die Morgenstunde ist es, die ich liebe,
wenn sacht die Sonn erscheint am Firmament,
wenn auch die Vogelwelt erwachet,
und ihrem Schöpfer froh ein Danklied singt.
Die Morgenstunde ist es, die ich liebe,
wenn um mich her die Welt im Schlummer liegt,
wenn nur vereinzelt Schritte schon erklingen,
von Frühaufstehern, die zur Arbeit gehn.
Die Morgenstunde ist es, die ich liebe,
wenn noch der Nachtwind meine Haut berührt,
wenn ich ganz früh am Morgen durch die Straßen gehe,
und hier und da schon das Erwachen spür`.
Die Morgenstunde ist es, die ich liebe,
wenn ganz von fern ein Froschkonzert erklingt,
ich kann die klare Morgenluft genießen,
in meinen Haaren spielt der Morgenwind.
Die Morgenstunde ist es, die ich liebe,
ich sage meinem Schöpfer Lob und Dank,
dass er mich auch durch diese Nacht geführet,
ihm gilt mein ganzer Lobgesang.
Christina Telker
April, April
„Siehst du, wie die Sonne lacht?“ Voll Freude ruft es Katja in den frühen Morgen, als sie die Augen aufschlägt. Ebenso erfreut folgt die Mutti dem Ruf Ihrer Kleinen und kommt an das Bett um Katja einen guten Morgen zu wünschen. „Was, machen wir heute?“ Die Kleine ist voller Ungeduld. Die letzten Tage waren trübe und man konnte kaum aus dem Haus gehen. Schon lange freut sie sich auf einen Ausflug in den Tierpark. Mutti ist jedoch skeptisch. „Wir haben April, der macht, was er will“, erinnert sie. „Du siehst doch wie schön das Wetter ist“, Quengelte Katja, die nicht mehr warten möchte auf den ersehnten Ausflug. Endlich gibt die Mutti nach. In der Zeit, in der Katja frühstückt, bereitet sie die Brote und den Tee vor und packt den Rucksack. Endlich geht es los.
Nach einer kurzen Fahrt mit der Straßenbahn erreichen die beiden den Tierpark. Am Eingang werden von den Papageien begrüßt, mit denen das Mädchen sich erst einmal ein wenig unterhält. Dann geht es weiter zu den Erdmännchen, die immer eine Menge Besucher anziehen. Die Sonne lacht vom Himmel und Katja jubelt und springt vor Freude von einem Gehege zum anderen. Als sie kurz vor dem Affengehege sind, wird es plötzlich finster. Mit Siebenmeilenstiefeln war eine dicke Regenwolke aufgezogen. Es beginnt zu tröpfeln und gerade noch zur rechten Zeit können sich die Beiden ins Affenhaus retten, bevor der Regen losgeht. Mit der Sonne ist auch Katjas schöne Stimmung geschwunden. Ihr ist kalt und sie mault, dass es gar nicht mehr so schön ist und dass sie nach Hause will. ‚So etwas habe ich erwartet‘, denkt sich die Mutter und versucht ihr Mädchen als der Regenguss vorüber ist noch ein wenig zu motivieren, aber Katjas gute Laune ist dahin.
Auf einmal ruft der Kuckuck und es klingt fast wie „April, April“. Jetzt muss die Kleine wieder lachen und sie denkt an Muttis Worte. Kurz bevor sie den Ausgang erreichen, hat sie es sich anders überlegt und fragt: „Gehen wir noch zu den Giraffen?“ Nun wird es doch noch ein schöner Tag, auch wenn der April seinem Namen alle Ehre macht und Sonnen und Regen im Wechsel schickt. (Christina Telker)