Kuckucksruf

 

Ein kleiner, kesser Vogel

er kündet jeden Tag,

genau zur vollen Stunde,

den richt`gen Glockenschlag.

 

Sein Bruder dort im Walde,

er ruft ja nur im Mai,

bringt uns die schöne Frühlingszeit

und denkt sich nichts dabei.

 

Mein Kuckuck hier im Zimmer,

er ruft das ganze Jahr,

er ist stets unermüdlich,

des freu ich mich fürwahr.

© ChT

 

Ohne Handy

 

Ohne Handy geht nichts mehr,

wir fühlen uns fast krank,

merken wir es erst im Zug,

es liegt zu Haus im Schrank.

 

Dies wollte man noch sagen schnell,

hier sollt´s ein Funkspruch sein.

Doch ohne Handy kommt´s uns vor,

wir wären  ganz allein.

 

Die Technik hat uns eingeholt,

es ist uns unerklärlich,

hielten doch vor Jahren noch,

das Handy für entbehrlich.

 

Heut fühlen ohne Handy wir,

uns völlig aufgeschmissen.

Wenn wir mal nicht erreichbar sind,

glatt wie der Welt entrissen.

© ChTelker

 

Spuren im Sand

 

Spuren im Sand

und Niemand zu sehn!

Wohin führen wie wohl,

wohin mögen sie gehn?

Ob ein liebend Paar,

heimlich sich traf?

Oder ein müdes Herz,

suchte nur Schlaf –

an einem stillen Platz hinter der Düne;

doch vielleicht führt auch die Spur

 nur zur Bühne.

Ich mach mir den Spaß

und folge der Spur.

Bin schon gespannt

wohin führt sie mich nur?

Dort in der Ferne –

seh` ich jemand am Strand,

er träumt vor sich hin,

schaut auf´s Meer wie gebannt.

Behutsam schleich ich mich heran.

Was stelle ich fest –

es ist mein Mann.

© ChT

 

Wochenbeginn

 

Zwei schöne Tage sind vorbei,

der Alltag hat uns wieder.

Gebündelt brauchst du deine Kraft,

drum streck die müden Glieder.

 

Was hilft‘ s, der Sonntag ist vorbei,

der Tag von Ruh und Frieden,

die Ärmel hoch und angepackt,

was uns jetzt wird beschieden.

 

Ich wünsch dir Kraft für jeden Tag,

auch Zeit für frohe Stunden.

Mit einem Lächeln im Gesicht,

meisterst du alle Runden.

© ChT

Wunschträume

 

Idylle, sag wo fandst du sie,

suchtest sie oft vergebens.

Im Traume streifst du Stadt und Land

und landest gar am Meeresstrand.

 

Im Traum schaust du aufs Meer hinaus,

und siehst den Welle zu,

schickst deine Sehnsucht in die Welt,

verlierst bald ihre Spur.

 

Du gleitest weiter, suchst erneut,

und machst im Schwarzwald halt,

die Tannen raunen leis dir zu,

in mancherlei Gestalt.

 

Die Berge dort, mit Schnee bedeckt,

du siehst die Alpen glühn.

Wo kann es denn noch schöner sein,

als dies vielfält`ge Blühen.

 

Du schwebst zum Himmel fast empor,

von Träumen fortgetrieben.

Du schaust von oben auf die Welt,

die langsam immer mehr zerfällt.

 

Egal, wo du auch stehst und wo du träumst,

von Wünschen stets getrieben.

In deinen Träumen findest du`s,

vielmehr ist nicht geblieben.

© ChT

 

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