Der Poet

 

Ein Dichter träumt so vor sich hin,

und denkt sich so in seinem Sinn,

das nächste Stück wird grandios,

doch welches Thema nehm ich bloß.

 

Er zieht sich in den Wald zurück,

in Stille, da gelingt´s gewiss.

Er sucht sich einen ruh ‘gen Ort,

seine Gedanken wandern fort.

 

Doch Ruhe ist hier nicht zu finden,

ein Specht pocht munter an den Rinden.

Vom nahen Teich ein Froschkonzert,

empfindlich seine Ruhe stört.

 

Dem Dichter wird auf einmal klar,

das neue Thema ist schon da.

Er schreibt ein Buch vom Waldesrauschen,

wie schön `s ist Natur zu lauschen.

© Christina Telker 

Mein Freund der Baum

 

Wenn ich durch alte Wälder streife,
bleibe ich voll Ehrfurcht stehn.
Die Gedanken ziehn ins Weite,
was hast du wohl schon gesehn?

Schon vor vielen hundert Jahren
wurdest du hier hin gestellt,
wie sehr hat sich doch verändert,
in der Zeit die ganze Welt.

Bereits schon unsre Ahnen,
sie ruhten einst bei dir.
Seit jeher zieht es Menschen,
doch immer wieder her.

Aus deinem Blätterdache,
rauscht es auch heut mir zu:
‚Halt Rast du müder Wandrer,
hier findest Ruhe du.‘

Die Vögelein sie bauen
in deinem Schutz ihr Nest,
ich lausche ihrer Melodie
welch schönes Frühlingsfest.

Es zieht mich immer wieder,
zu dir mein alter Baum.
Hier kann ich wahrhaft glücklich sein,
erleben manchen Traum.

© Christina Telker

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