Bischof Nikolaus

 

Es ist schon alles sehr lang her,

da kam ein Schiff, von weit, übers Meer,

der Hunger in dieser Stadt war groß,

ja alle Menschen litten Not.

 

Das Schiff, es hatte Getreide geladen,

Nahrung für viele, an so manchen Tagen,

doch die Seeräuber scherte nicht die Not,

bis Bischof Nikolaus, die Schätze der Kirche darbot.

 

Auch drei junge Mädchen, hübsch und fein,

rettete er von große Pein.

Bischof Nikolaus war gut bekannt,

für seine Milde, im ganzen Land.

 

Er hatte stets für Arme ein Herz,

er half lindern, Not und Schmerz.

Darum danken es ihm auch noch heute,

jedes Jahr aufs Neu die Leute.

 

So ist uns allen wohlbekannt,

am 6. Dezember St. Niklaus, im Land.

Gern teilt er kleine Gaben aus,

zu erfreuen jeden im Haus.

 

 

Knecht Ruprecht

 

Knecht Ruprecht, Knecht Ruprecht,

was hast du in dem Sack?

Knecht Ruprecht, Knecht Ruprecht,

was hast du mitgebracht?

 

Der Peter und die Susi,

der Klaus vom Nachbarhaus,

sie warten lange schon auf dich,

teil deine Gaben aus!

 

Knecht Ruprecht, Knecht Ruprecht,

wir sind stets brav und gut.

Knecht Ruprecht, Knecht Ruprecht,

steht's so in deinem Buch?

 

Ich wünsche mir ein Pferdchen,

mit einem Schlitten dran.

Dann fahr ich durch den Winterwald,

besuch den Weihnachtsmann.

 

Knecht Ruprecht, Knecht Ruprecht,

geh nicht an uns vorbei.

Knecht Ruprecht, Knecht Ruprecht,

weil ich mich auf dich freu.

Niklausabend 

Am Niklausabend, heimlich, leis,

schleicht sich der Hans hinaus,

will warten hier und möchte ihn sehn,

den guten Nikolaus.

 

Er hockt im Flur sich hintern Schrank,

im Dunklen, es wird still,

doch fallen ihm die Augen zu,

auch wenn er es nicht will.

 

Am nächsten Morgen wacht er auf,

die Knochen schmerzen sehr,

der Nikolaus war längst schon da,

heut kommt er nicht mehr her.

 

Der Hans, er reckt und streckt sich aus

und denkt: „Im nächsten Jahr,

da pass ich aber besser auf,

das ist mir heut schon klar.“

6. Dezember

 

Wie wird er wohl heut kommen - der Nikolaus?

Durch des Schornsteins Enge, wo es donnernd grollt?

Schöner wär ein Schlitten mit einem weißen Pferd,

bis oben voll beladen, mit Gaben heiß begehrt.

 

Im Traum hör ich die Schellen,

seh ich den Alten schon,

ich hör des Schimmels wiehern

und auch der Glocken Ton.

 

Mein Stiefel ist am Morgen,

voll bis zum Rand gefüllt.

Die schönsten aller Gaben,

hat er für mich gewählt.

 

Ich dank dir, guter Alter,

das du in dieser Nacht,

für alle Kinder weit und breit

viel Freude hast gebracht.

 

Der Nikolaus kommt

 

Heute heißt es Schuhe putzen,

denn sie müssen sauber sein,

heute Nacht, da kommt der Niklaus

und er legt sonst nichts hinein.

 

Ich war doch immer artig,

das reinste Musterlamm,

nun ich hoff nur der Nikolaus,

denkt heute Nacht daran.

 

Ich kann heut Nacht nicht schlafen,

wo bleibt der Alte nur?

Ich lausche in die Dunkelheit,

von Ruprecht keine Spur.

 

Welch Schreck am nächsten Morgen,

die Stiefel sind noch leer.

Ein Zettel, an der Rute hängt:

„Im nächsten Jahr gibt's mehr“

 

Da fallen mir doch plötzlich,

so ein´ge Dinge ein.

Der Fußball traf die Scheibe,

das sollte doch nicht sein.

 

Mir fällt da noch so manches ein,

das Jahr, es war halt lang.

Ich denke an den Weihnachtsmann,

oh weh, wie wird mir bang.

 

Das nächste Jahr wird besser,

das weiß ich ganz genau.

Dann stell’ ich Vaters Stiefel raus,

denn ich bin schließlich schlau.

War das der Nikolaus


Dunkle Nacht, ein leises rascheln,
poltern, stampfen, dann wird's still.
Wer macht hier die Nacht zum Tage,
sagt mir nur, was der wohl will?

Halt, da fällt's mir wieder ein,
das kann doch nicht möglich sein,
dass ich es so ganz vergas,
heute ich ja Niklaustag!

Meine Schuhe ungeputzt,
 wurden gestern noch benutzt,
da legt er bestimmt nichts rein,
er mag Sauberkeit allein.

Ich schaue mal durchs Schlüsselloch,
draußen ist es still, nichts pocht,
werd die Schuhe ganz schnell putzen,
vielleicht wird es noch was nutzten.

Morgen früh werd ich es sehn,
ob die Stiefel leer da stehn.
Doch vielleicht hab ich noch Glück
und find ein Schokoladenstück.

 

 

 

Ruprecht

 

Hörst du's poltern hinterm Haus?

Leis, nur leis, nicht stören!

Ruprecht schaut durchs Fenster rein,

ich kann ihn fast spüren.

 

Wunschzettel liegt schon bereit,

was wird Ruprecht denken?

Was steht in seinem großen Buch?

Wird er mir was schenken?

 

Ich wünsche mir ein neues Rad,

das Schönste weit und breit.

Ich hoffe, es steht unterm Baum,

ach wär es schon so weit!

 

Auch wünsch ich mir an Büchern viel,

damit ich lesen kann,

denn davon krieg ich nie genug,

du lieber Weihnachtsmann.

 

Nun ist der Alte längst vorbei,

schaut grad bei dir herein,

sein Glöcklein hör ich noch von fern,

ach könnt's so immer sein.

 

 

 

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