„Mutti, ich träumte heute Nacht von Frau Elster. Gestern Abend, als sie mit Herrn Fuchs wieder unterwegs war, fiel mir ein, das ich über die Elster fast nichts weiß. Wenn wir sie im Freien sehen, muss ich immer an Herrn Fuchs und Frau Elster denken“, erzählte Jenny beim Frühstück. „Das stimmt“, entgegnete die Mutti. „Vielleicht kann dir dein kleiner Freund etwas über diesen Vogel erzählen.“ Kaum dass das Mädchen aufgegessen hatte, zog sie sich warm an und lief zum Futterhaus, wo die Vögel schon auf ihr Futter warteten. Heute ließ sich der Weihnachtsvogel Zeit, vermutlich hatte er noch etwas Wichtiges zu erledigen, bevor er sich für seinen Besuch bei Jenny Zeit nahm. Gerade wollte das Mädchen wieder ins Haus gehen, als es ihren gefiederten Freund von weitem sah. Schnell lief Jenny ihm entgegen. „Guten Morgen“, begrüßte sie ihren kleinen Freund. Kannst du mir etwas über die Elster erzählen?“ „Über die Elster möchtest du etwas wissen, dann muss ich doch mal überlegen. Vermutlich ist dir schon einmal aufgefallen, dass die Elster selten alleine zu sehen ist. Meist sind sie in Gruppen unterwegs. So helfen sie sich gegenseitig bei der Futtersuche. Die Elstern sind schlaue Tiere, wie alle Rabenvögel, zu deren Gruppe sie gehören. Ähnlich dem Eichhörnchen, legen sie sich im Herbst Vorräte an, um so besser über den Winter zu kommen. Sie passen sich stets der Umgebung an, in der sie leben. In der Stadt finden wir sie des Öfteren an Papierkörben, auch Insekten und Beeren gehören auf ihren Speiseplan. Leben sie jedoch an Bächen oder Teichen, nehmen sie auch Frösche oder Fische in ihren Speiseplan auf. Es gibt nicht fressbares, das sie verschmähen würden. Leben sie auf dem Lande, sind sie auch mit Schafe gut befreundet. Sie picken ihnen das Ungeziefer aus dem Fell. Für das Schaf eine Erleichterung, die Quälgeister los zu sein und für die Elster nahrhaft.“ „Vielen Dank, jetzt kenne ich die Elster auch gut und nicht nur als Trickfigur beim Sandmann“, glücklich lächelte Jenny den Weihnachtsvogel an. „Weißt du, heute Nacht habe ich von der Elster geträumt und wollte sie nun endlich kennenlernen.“ „Das freut mich sehr, dass du dich so für meine Artgenossen interessierst. Morgen sehen wir uns wieder und ich werde mich nicht wieder verspäten. Machs gut, kleine Jenny“, zwitscherte der Weihnachtsvogel im Davonfliegen.

