Am Morgen war Jenny voller Vorfreude, heute wollte der Weihnachtsvogel ihr etwas über einen Vogel erzählen, mit einem gekreuzten Schnabel, wie der wohl aussieht, dachte sie bei sich. Sie ging zu der Wand, an dem ihr „Wald“ nun schon Gestalt angenommen hatte. Wie schön sah das selbst erstellte Poster aus! Ein inneres Lächeln durchlief das Mädchen. Lange würde sie sich an diesem Bild erfreuen können. Wenn sie auch mit etwas Wehmut daran dachte, das die morgendlichen Geschichten nun bald zu Ende gehen würden. Jeden Morgen wurde es später hell, so, dass sie erst recht spät ins Freie kam. „Wie schön, dich zu sehen“, begrüßte Jenny ihren gefiederten Freund. „Sehen wirst du mich noch oft, nur reden können wir dann nicht mehr miteinander“, antwortete ‚Kehlchen‘. „Ich hatte dir versprochen, dir heute vom Fichtenkreuzschnabel zu erzählen“; setzte der Weihnachtsvogel sein Gespräch fort. „Dieser Vogel sieht von der Färbung manchem Kanarienvogel ähnlich mit seinem grüngelben Gefieder. Er hat einen gekreuzten Schnabel, um so besser an seine Hauptnahrung, die Fichten Samen, zu kommen. Die Fichten blühen nicht wie eure Bäume im Garten jedes Jahr im Frühling, sie blühen nur alle 3-4 Jahre. Im Winter reifen dann ihre Zapfen. Der Fichtenkreuzschnabel, zieht nicht wie andere Vögel, in die Wärme anderer Länder um, er zieht immer dorthin wo die Fichten reife Früchte haben. So hat er immer genügend Nahrung zur Verfügung. Wichtig ist für diesen Vogel auch, dass er immer ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen kann, da die Samen sehr fetthaltig sind. Dieser Vogel liebt die Berge, weil es dort wesentlich mehr Fichten gibt. Manchmal trifft man aber auch Exemplare seiner Art in anderen Gegenden mit Nadelwald auf.“ „Vielen Dank, deine Geschichte war wieder sehr interessant. Es freut mich, dass du mich jeden Tag besuchen kommst.“ Mit einem Lächeln, verabschiedete sich das Mädchen und sah dem Weihnachtsvogel nach, der noch am Waldrand zu sehen war.
