Am Abend zuvor sprachen die Eltern über den Speiseplan an den Feiertagen, wobei der Vater feststellte, dass er am Abend zu Bauer Martin fahren würde, um die Weihnachtsgans abzuholen. Als Jenny am Morgen erwachte, dachte sie an das Gespräch der Eltern. „Fuchs, du hast die Gans gestohlen…“, trällerte sie vor sich hin. So ging es auch noch weiter, als sie den Hof betrat und sich nach dem Weihnachtsvogel umsah. Dieses Lied war ihr zum Ohrwurm geworden. „Sieh an, sieh an“, zwitscherte ‚Kehlchen, als es das Lied hörte. „Gerade vom Fuchs wollte ich dir heute erzählen. Hast du schon einmal einen Fuchs im Wald gesehen?“, erkundigte sich der Weihnachtsvogel bei dem Mädchen. „Nein, aber im Tierpark“, antwortete Jenny stolz. „Dann wird es vielleicht wieder interessant für dich. Füchse leben meist von Mäusen oder ähnlichem Kleingetier, dass im Walde zu Hause ist. Sie fressen aber auch Beeren und Obstreste, wenn sie welche finden oder Würmer und Käfer. Füchse haben zwar einen Bau, in dem sie ihren Jungen großziehen, aber nach der Aufzucht der Jungtiere sind sie selten dort anzutreffen. Selbst im Winter legen sie sich im Schnee zur Ruhe. Ihr Fell, um den Hals herum und ihr buschiger Schwanz wärmen sie, selbst bei Kälte ausreichend. Bei den Füchsen ist es wie bei den Hunden. Ihre Venen und Arterien funktionieren ähnlich wie eine Heizungsanlage. Darum werden sie nie wirklich kalt und frieren nicht. Sind die Winter einmal sehr kalt, so, dass sie nichts zu fressen finden, kommen sie auch in Dorf oder Stadtnähe, um sich mal ein Huhn oder ähnliches zu holen. Im kalten Monat Januar halten sie bereits Hochzeit. Ihre Jungen werden dann Anfang März geboren. Auch mit seinem guten Geruchssinn ähnelt der Fuchs dem Hund, so nimmt er manche Gefahr schneller wahr. Sein gutes Gehör ist ebenfalls sehr hilfreich dabei. Sein Fell wechselt im Winter die Farben und wird etwas dunkler, als im Sommer.“ „Da trifft vieles auf unseren ‚Barry‘ zu, den du neulich gesehen hast“, warf Jenny aufgeregt dazwischen. „Nun wirst du deinen ‚Barry‘ sicherlich noch besser beobachten, um ihn mit Meister Reinicke zu vergleichen“, setzte der Weihnachtsvogel seine Erzählung fort. „Und wenn ihr wieder einmal im Wald seid, dann kannst du ja Ausschau halten nach dem Fuchs. Vielleicht siehst du ihn mal. Bis Morgen kleine Jenny“, zwitscherte der Weihnachtsvogel im Davonfliegen. Jenny ging verträumt ins Haus, setzte sich an ihren Schreibtisch und malte einen Fuchs für ihr Poster.
