Wie schnell doch in diesem Jahr die Adventszeit verging, überlegte Jenny beim Erwachen. Morgen ist schon Heiligabend. Sie freute sich schon sehr auf die Großmutter und Tante Gerda, die jedes Jahr zu Weihnachten zu Besuch kamen. Viele kleine Dinge hatte sie mit Mutti gebastelt und vorbereitet. Langsam schwang im Abschiedsschmerz um den Weihnachtsvogel, doch auch die Freude auf den morgigen Tag. Am Vormittag würde sie mit der Mutti den Baum schmücken, zum Mittag war dann bereits der Besuch da. Zwei Tage durfte sie noch den Besuch des Weihnachtsvogels genießen. Also zog sie sich schnell an, um mit der Mutti zu frühstücken, danach ging es ins Freie, wo ihre gefiederten Freunde bereits auf sie warteten.
Als Jenny den Hof betrat, herrschte Aufregung am Futterhaus. Der Kleiber hatte es mit Beschlag belegt, so, dass die anderen Vögel sich nicht in die Nähe des Futterhauses wagten. Als Jenny zum Futterhaus kam, flog auch der kleine Störenfried davon. Das Mädchen streute, wie jeden Morgen das Futter aus und alle Vögel konnten sich ihre Körner holen. Vom Zaun her beobachtete der Weihnachtsvogel das Geschehen. Jetzt kam er angeflogen und setzte sich auf Jenny Schulter. „Heute möchte ich dir vom Igel ein wenig erzählen“, begann ‚Kehlchen‘. „Im letzten Frühjahr kam eine Igelmutter mit 4 Jungen zu uns in den Garten“, rief Jenny freudig. „Das war eine lustige Zeit mit den Kleinen!“ „Igel sind sehr beliebt bei den meisten Menschen. Sie halten den Garten frei von Schnecken, die den Salat fressen wollen und auch so von Ungeziefer. Jetzt halten sie jedoch Winterschlaf. Denn sie schlafen von November bis März. Nur die Igel, die sich im Laufe des Sommers keinen Winterspeck anlegen konnten, finden schwer Ruhe mit ihrem leeren Magen und sind darum gefährdet. Findest du einen Igel noch zu dieser Jahreszeit, richte ihm eine Kiste mit Heu ein und stelle ihm Katzenfutter hin. Dann wird auch er gut über den Winter kommen. Im nächsten Frühling besucht er dich dann vielleicht wieder mit seinen Jungen.“ „Oh ja, das wäre schön!“, jubelte Jenny. Nachdem sich die beiden verabschiedet hatte, ging Jenny auf ihr Zimmer und suchte aus alten Zeitungen ein Bild vom Igel, den sie auf ihre Wand klebte. Nun hatte ihr Wald schon Formen angenommen und glich fast einem richtigen Wald. Unterschiedliche Farben bei den Bäumen, die vielen Vogelarten, sowie manche Tiere des Waldes. Voller Freude betrachtete sie ihr Bild.
