Welch eine schöne Weihnachtszeit‘, dachte Jenny, als sie am morgen erwachte. Jeden Tag kommt ‚Kehlchen‘ und erzählt mir eine andere Geschichte und immer ist es interessant. Schade ist nur, dass ich es nicht meinen Freunden erzählen darf, da sonst der Zauber erlischt, hatte ihr gefiederter Freund ihr erklärt. Doch Jenny merkte sich alles, was ‚Kehlchen‘ jeden Tag erzählte und so konnte sie ihr Wissen weitergeben.

Jenny sah aus dem Fenster, ob sie den kleinen Vogel schon irgendwo entdecken könnte. Da kam er gerade angeflogen und setzte sich auf einen Ast nahe dem Futterhaus. Ein Jubel durchströmte das Mädchen. Schnell zog sie sich an, nahm die Tüte mit Vogelfutter und war auch schon draußen auf dem Hof. Nach der morgendlichen Begrüßung begann der Weihnachtsvogel zu erzählen. „Heute möchte ich dir vom Buchfink erzählen, damit du alle meine Freunde kennenlernst. Was meinst du wohl, woeso dieser Vogel Buchfink heißt?“ „Es gibt doch Buchen“, antwortete Jenny und diese tragen Bucheckern. Sie schmecken wie Nüsse. Gerne sammle ich sie im Herbst und knabbere die Kerne. So macht es sicherlich auch der Buchfink und heißt darum so“, antwortete das Mädchen. „Genauso ist es“, bestätigte das Rotkehlchen. „aber sie fressen auch Beeren, Insekten, Spinnen und Würmer. Da es im Winter aber nur die Bucheckern gibt, freuen sich diese Vögel, wenn du ihnen ein paar Körner ins Futterhaus streust. Bei den Buchfinken tritt die Farbenprächtige Tönung des Männchens ganz besonders in den Vordergrund.“ „Das ist eigentlich ungerecht“, fiel Jenny dem kleinen Vogel ins Wort. „Die Weibchen müssten ganz genauso farbenfroh sein, wie die Männchen.“ „Ich kann dich verstehen“, meinte der Weihnachtsvogel. Aber so werden die Weibchen nicht so leicht entdeckt, wenn sie lange auf dem Nest sitzen müssen, um im Sommer die Eier auszubrüten. Das siehst du doch ein.“ Bedeutsam nickte Jenny mehrmals mit dem Kopf. „Du kannst dir auch gerne selbst einmal überlegen, von welchem Waldbewohner ich dir am nächsten Tag erzählen soll.“ „“Oh, das ist schön, dann möchte ich gerne morgen etwas über den Zaunkönig erfahren. Warum heißt er eigentlich König, wo er doch so klein ist?“ „Das werde ich dir dann morgen erzählen“, flötete das Rotkehlchen und verschwand.