Mit frohem Gesang wurde Jenny am nächsten Morgen von ihrem Weihnachtsvogel geweckt. „Hör mal Mutti! Hörst du, wie schön er singt?“, mit diesen Worten stürmte Jenny am Morgen in die Küchen. Da die Mutter gerade das Radio eingeschaltet hatte, hörte sie nichts außer ihrer Musik. Als sie Jenny hörte, schaltete sie sofort das Radio aus, trat ans Fenster und öffnete es. „Das hört sich an, als ob das Rotkehlchen bereits auf dich wartet“, meinte die Mutter nun mit einem Lächeln auf dem Gesicht. „Genau und darum gehe ich jetzt die Vögel füttern“, antwortete das Mädchen, das sich bereits in der Zwischenzeit den Wintermantel angezogen hatte. Behutsam näherte sie sich dem Futterhaus, und streute die Körner aus, die sie mitgebracht hatte. Dann begab sie sich zum Waldrand, um ihren gefiederten Freund zu begrüßen. ‚Kehlchen‘ hatte bereits gewartet und begann auch gleich mit seiner Erzählung. „Nun hast du bereits einige Vögel mit Namen kennengelernt und ich denke, du kannst sie auch unterscheiden. Welches ist denn deiner Meinung nach der kleinste Vogel an deinem Futterhaus?“ Jenny überlegte einen Moment und meinte dann. „So groß ist der Unterschied wohl nicht. Ich denke die Meise“, gab sie dann zur Antwort. „Oh, da musst du wohl doch noch einiges lernen. Es ist schon ein großer Unterschied zwischen uns Vögeln. Der Kleinste in unserer Runde ist jedoch der Zaunkönig, Er wiegt nur 9 Gramm. Da er aber recht unscheinbar ist in seinem braunen Kleid, wird er schnell einmal übersehen. Weil die Zaunkönige so winzig sind, würden sie den kalten Winter wohl alleine kaum überstehen. So kuscheln sich diese Vögel im Winter in Nisthöhlen oder Astlöchern zusammen und wärmen sich gegenseitig. Da sie so besonders schön singen, nannten ihn die Menschen in früheren Zeiten auch Schneekönig. Heute weiß das kaum noch einer. Ihre Lieder klingen so schön, dass sie 21 unterschiedliche Lieder anstimmen können. Man kann es manchmal kaum glauben, wenn man diese Lieder hört. So denken die Menschen manches Mal, das es verschiedene Vögel sind. „Davon habe ich noch nie gehört“, staunte Jenny „da muss ich unbedingt aufpassen, dass ich auch mal einen zu sehen bekomme. Selbst im Winter besteht ihre Hauptnahrung aus Insekten, Spinnen und Milben. Wenn du ihn beobachten möchtest, musst du entweder früh aufstehen oder in der Abenddämmerung noch einmal zum Futterhaus gehen, da die Dämmerung seine liebste Zeit ist.“ „Das werde ich bestimmt tun, denn ich möchte ihn unbedingt sehen. Kaum vorstellbar, wie klein er ist, fast wie ein Jungvogel.“ Jenny konnte es kaum erwarten, diesen kleinen Vogel kennenzulernen. Mit fröhlichem zwitschern, war der Weihnachtsvogel für heute im Dickicht des Waldes verschwunden.