Trübe zeigte sich der Morgen, als Jenny erwachte. Dieses Wetter mochte sie so gar nicht. Dichter Nebel umhüllte das kleine Haus. Ob ihr kleiner Freund sie überhaupt finden würde, wo man doch kaum die Hand vor Augen sah, überlegte sie, während sie sich anzog. Heute zog sie den Reißverschluss ihrer Jacke so hoch wie möglich, auch auf die Kapuze verzichtete sie nicht, dann nahm das Mädchen die Futtertüte und ging ins Freie. Kaum hatte sie das Futterhaus erreicht, kam auch schon der Weihnachtsvogel angeflogen. „Guten Morgen Jenny“, begrüßte sie ihr gefiederter Freund, wie jeden Morgen. Das Mädchen hielt ihm als Dank eine Handvoll Körner hin, die er gerne annahm. „Heute möchte ich dir von einem besonderen Menschen erzählen“, begann ‚Kehlchen‘ „er lebte vor vielen hundert Jahren und liebte ganz besonders die Tiere und die Tiere schienen seine Sprache zu verstehen. Mir Respekt und Liebe behandelte er ein jedes Tier und half ihnen wo er nur konnte. Eines Tages, als er wieder einmal im Wald war, sah er auf einigen Bäumen, besonders viele Vögel sitzen. Als er dies sah, begann er zu predigen und redete zu den Vögeln. Er erzählte ihnen von Gott und dass sich der Schöpfer um einen jeden einzelnen von ihnen kümmere. Er wies sie darauf hin, dass Gott ihnen ihr Futter zur Verfügung stellt, weil er die Schöpfung so wunderbar geordnet hatte. Zum Abschluss der Predigt, sprach er den Segen zu den Vögel. Alle hatten aufmerksam zugehört und begaben sich danach wieder zu ihren Aufgaben.“ „Dann konnte Franz von Assisi die Vögel ebenso gut verstehen, wie ich dich,“ stellte Jenny erstaunt fest. „Sonst hätte er nicht mit ihnen reden können.“ „Das siehst du richtig, kleine Jenny. Aber dieser Mönch war auch ein besonderer Heiliger, sonst wäre ihm das nicht möglich gewesen. Es wird Zeit für mich und auch du musst wieder ein ins Warme“, zwitscherte der Weihnachtsvogel ehe er davon flog. Als Jenny wieder im Haus war, sagte sie zur Mutti: „Du musst mir unbedingt noch mehr über Franz von Assisi erzählen!“ Erstaunt sah die Mutter ihr Mädchen an. „Gerne erzähle ich dir von ihm. Wenn wir heute Nachmittag beim Kaffee sitzen, werde ich es tun.“ Beide freuten sich auf diese tägliche Zeit beim Adventskranz.