Gedanken zum 1. Advent
Mit dem 1. Advent beginnt in unseren christlichen Gemeinden auch das Kirchenjahr. Am großen Adventskranz, der in der Kirche von der Decke herunterhängt, wird feierlich die erste Kerze angezündet. „Wir sagen euch an, den lieben Advent, sehet die erste Kerze brennt", ist ein Lied, das uns durch jede Adventszeit begleitet. Wir sind in freudiger Erwartung. Ein ganz besonderes Kind ist uns angekündigt! Obwohl sich das Fest Christi Geburt alle 12 Monate wiederholt, so ist es doch immer etwas Besonderes und wird festlich von uns begangen. In jedem Land ein wenig anders und doch in aller Welt in gleichem Lob und Preis. Allein das Lied von der Stillen, Heiligen Nacht wurde bisher in 125 Sprachen übersetzt. Das zeigt uns, wie Grenzen übergreifend, das Fest von Christi Geburt gefeiert wird. Zünden auch wir heute die erste Kerze an unserem Adventskranz an und nehmen wir uns die Zeit, gemeinsam an den Sinn der Adventszeit zu denken. Gehen wir gemeinsam in unseren Familien, den Weg zur Krippe. Gönnen wir uns täglich am Abend eine viertel Stunde bei Kerzenschein und wir werden erleben wie gut uns diese Zeit beim Licht des Kranzes tut.
Gedanken zum 2. Advent
Heute zünden wir bereits die zweite Kerze an unserem Adventskranz an. Unsere Wohnung ist bereits festlich geschmückt, denn wir kommen dem größten Geburtstag des Jahres immer näher. Unsere Zimmer duften nach Räucherkerzen und auf dem Tisch stehen zum Kaffee leckere Plätzchen und Lebkuchen. Der Abend zieht schon recht bald am Nachmittag ein und vielleicht werden wir angeregt, das Wochenende für ein gemeinsames Erzählen zu nutzen. Vielleicht haben wir uns auch Gäste zum Kaffee eingeladen oder wir gönnen uns einen Bummel über den Weihnachtsmarkt. Wir lauschen auf Weihnachtslieder und naschen mal gebrannte Mandeln und Zuckerwatte, ein Traum für jedes Kind und so manches Mal nicht nur für Kinder. Die Adventszeit ist eben etwas Besonderes. Das gibt es nur einmal im Jahr. Kleine, stimmungsvoll beleuchtete Buden ziehen unseren Blick auf sich. Zauberhaft mundgeblasene Kugel, Vögel und Glocken locken uns, sie doch mitzunehmen, als Schmuck für unseren Christbaum. Manch einer bringt sich bereits einen Weihnachtsbaum mit, um ihn im Schuppen oder auf dem Balkon bis zum Weihnachtsfest frisch zu halten. Ein Grog oder ein Gläschen Punsch hält uns rundum warm. Ein Bummel über den Weihnachtsmarkt ist in jedem Alter ein Erlebnis.
Gedanken zum 3. Advent
Heute feiern wir den dritten Advent. Die meisten von uns haben bereits Weihnachtsmärkte in der näheren oder weiteren Umgebung besucht. Selbst die Weihnachtsfeiern sind fast allen abgehakt. Bei den meisten wartet nur noch der häusliche Streß. Oder? Liegt bei Ihnen die Ente bereits im Gefrierfach und der Rotkohl steht auch schon bereit? Wartet der Stollen bereits darauf angeschnitten zu werden? Dann sieht es ja gut aus und wir können vielleicht sogar das eine oder andere Weihnachtskonzert in unseren Kirchen genießen. Für diejenigen, die, weihnachtliche Klänge mögen, ist heute alles bei YouTube zu finden. Für jeden Geschmack das passende oder wir bitten Alexa um stimmungsvolle Festmusik.
Maria hat sich gewiß schon auf den Weg begeben. Ihre Sorgen gelten der Niederkunft. Werden wir bei dem Andrang ein Quartier finden. An Beistand von ärztlicher Seite, wie wir es kennen, denkt sie nicht einmal. Verwöhnt ist sie nie worden in ihrem Leben. Stets zählten die Pflicht und der Glaube an Gott. Nun wird sie in Kürze Gottes Sohn gebären und das irgendwo in der Fremde. Hätten sie doch nur daheim bleiben können, dann wäre sie schon zufrieden gewesen. Gewiß ist sie Josef dankbar, daß sie kaum laufen muß, sondern er den Esel besorgt hat, der sie trägt. Und doch ist es auch im hochschwangeren Zustand keine Freude auf einem Esel zu reiten. Was wird noch kommen? Was wird sie noch erdulden müssen, bis dieses Kind geboren ist?
Gedanken zum 4. Advent
Nun stehen wir bereits kurz vor dem Christfest. Das wichtigste an Weihnachten ist der Friede auf Erden, so wünschen wir es uns. Im November gab es eine Aktion des EKD „Frieden stiften“, bei der wir Friedenstauben falteten und diese als sichtbares Symbol des Friedens an unterschiedlichsten Orten aussetzten.
In diesem Jahr steht das Friedenslicht unter dem Motto „Mut zum Frieden“. Brauchen wir Mut um friedlich miteinander umzugehen? Ich denke manchmal schon, denn mein Wunsch nach Frieden kann noch so groß sein, das heißt nicht, daß meine friedliche Gesinnung überall ankommt. Nicht jeder wünscht sich wahrhaft Frieden. Es gibt immer wieder Menschen, die förmlich auf Streit und Ärger aus sind. In solchen Fällen gehört schon Mut zum Frieden. Sich nicht unterkriegen lassen, sondern immer wieder friedlich aufeinander zu zugehen.
Joseph und Maria haben Bethlehem erreicht. Verzweifelt suchen sie nach einem Quartier. Aber überall werden sie abgewiesen. Wer möchte schon, in den bereits überfüllten Häusern, auch noch eine Schwangere aufnehmen, die kurz vor der Niederkunft steht? Wer belastet sich schon freiwillig mit diesem Mehraufwand an Arbeit? Friedlich geht es da nicht immer zu, darum ist Josef am Ende auch froh endlich ein Quartier in einem Stall bekommen zu haben. Friede auf Erden, werden wenig später die Engel singen und es als himmlische Botschaft unter die Menschen tragen.
Friede auf Erden, dieser fromme Wunsch besteht seit Jahrtausenden und wird bestehen, solange die Erde sich dreht.