Wir sehen uns nach Geborgenheit und Liebe, einem Haus, einer Wohnung und sei sie noch so klein, in der wir uns nach unseren Vorstellungen einrichten können und in Frieden leben. Hierzu können die unterschiedlichsten Komponenten beitragen. An erster Stelle steht wohl die Möglichkeit einer Arbeitsstelle, hinzu kommen dann die Umgebung und die Menschen, die mein ganz persönliches Leben ausmachen. Wenn das alles stimmt, versuche ich dort meine Zelte aufzuschlagen. Das war bereits vor Jahrtausenden so, als die Nomaden mit ihren Herden nach dem Platz des Verweilens suchten.

Doch, trotz aller Sesshaftigkeit, werden wir wohl manches Mal gezwungen einen Wechsel in unserem Leben vorzunehmen, den Ort zu verändern, an dem wir uns eingerichtet hatten. In diesem Leben werden wir nur schwer zur Ruhe kommen.

Da ist in jungen Jahren der Auszug aus dem liebgewordenen Elternhaus, das wir nur ungern verlassen möchten.  Ja, selbst wenn wir, was selten der Fall ist, ein Leben lang den gleichen Wohnsitz haben, kommt eines Tages die Zeit, wo wir nicht mehr können und uns einen Platz im Seniorenheim suchen müssen.

Desto seltener wir, einen uns liebgewordenen Platz wechseln, umso schwerer wird es uns fallen. Jeder Wechsel bedeutet Veränderung, Veränderung, die uns oft gar nicht lieb ist und gegen die sich alles in uns sträubt. Nicht immer sind wir zu einem Aufbruch bereit. Doch Gott zeigt uns immer wieder, in diesem Leben können wir nichts festhalten. Alles ist vergänglich. Wir brauchen so manches Mal viel Mut für einen Neuanfang, Mut für die Veränderung.

Der Engel des Aufbruchs hat es schwer mit uns.

Ja selbst in unseren Gemeinden haben wir uns ‚häuslich niedergelassen‘ und wollen nichts von Aufbruch und Veränderung wissen. Eingefahrene Gleise sind oftmals nur schwer wieder zu verlassen.

So brauchen wir immer wieder den Engel des Aufbruchs, der uns die Hoffnung auf das Gute im Neubeginn gibt. Uns Mut schenkt für die neuen Wege, die wir gehen müssen. © Christina Telker

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