28.10.2023

 

Unsre Wurzeln tragen uns

 

Alte Bäume zu betrachten, ist etwas Wunderbares. Schauen wir bewußt auf ihr Wurzelwerk, können wir nur staunen über die Kraft, die diese alten Riesen, oft in felsigem Gelände, so standhaft im Boden hält. Wo die Wurzeln fest verankert sind, kann selten ein Wetter den Bäumen etwas anhaben. Wie ist das eigentlich mit unseren Wurzeln? Sind sie uns wichtig oder meinen wir aus eigener Kraft stehen und gehen zu können und somit auf unsere Wurzeln gut verzichten zu können? Bäume können nicht denken, im Gegensatz zu uns Menschen. Trotz allem können uns die Bäume Vorbild sein. Viel können wir von diesen uralten Riesen lernen, die uns nicht nur an Größe und Stärke überlegen sind. Auch unsere Wurzeln sind wichtig! Das, was uns Eltern und Großeltern mitgaben für unser Leben. Sei es an Wissen über unsere Ahnen oder eine stabile Glaubensgrundlage. Setzen wir uns zusammen, blättern wir in alten Fotoalben, reden und fragen wir, solange es noch Zeit ist, um unsere Wurzeln besser wahrzunehmen, um uns eines Tages an ihnen ausrichten zu können und so Halt zu finden.

Himmlischer Vater, du hast uns genau an diesen Platz gestellt,

du gabst uns die Wurzeln, die uns im Leben Halt vermitteln sollen.

Hilf uns, uns mit diesen Wurzeln unserem Platz zu halten. Amen

 

Die Jahre

 

Die Jahre eilen nur so dahin,

manchmal muss ich staunen, wie alt ich bin.

Es ist, als schläge man auf ein Buch,

Erinnerungen, noch und noch.

 

Die Kindheit und die Jugendzeit,

sie flogen dahin; und sind schon weit.

Dann kamen die Jahre des Mutterglücks,

auch sie flogen fort, so Stück um Stück.

 

Beruf und Haushalt, fraßen die Zeit,

das alles liegt schon weit, so weit.

Doch wie es auch kam und wie es auch ging,

stets war ich geborgen, als Gottes Kind.

 

Höhen und Tiefen lösten sich ab,

doch Gott hielt meine Hand, ganz sacht.

Ich durfte vertrauend auf ihn baun,

und kann nun auch gerne mal rückwärts schaun.

 

Im Ruhestand, da ruht man sich aus,

denkt mancher; doch wurde nichts daraus.

Ehrenämter gibts mehr als genug,

jeder ist willkommen, der etwas tut.

 

Wer rastet, der rostet,

so hieß es stets,

es tut uns auch gut,

wenn man sich bewegt.

 

Die Ruhe und Stille kommt später allein,

bis dahin will ich stets fröhlich sein

und packen an, wo man gebraucht,

später, da ruhen wir uns aus.

(Christina Telker)

 

 

Garten der Poesie 0