In Vaters Fußsuren
Dies war ein geflügelter Begriff vergangener Jahrzehnte, ganz besonders in Handwerksberufen. Wie stolz waren Vater und Großvater, wenn der Sohn die Werkstatt oder auch die Bäckerei übernehmen konnte. Man legte großen Wert auf einen Sohn, als Nachkommen. War noch im 19. Jahrhundert ein Handwerkbetrieb zu vererben, gehörte es zur Pflicht des Sohnes, in Vaters Fußstapfen zu treten und den gleichen Beruf zu erlernen. Das war nicht immer leicht und auch längst nicht immer mit den Interessen der nachwachsenden Generation verbunden. Auch wenn Väter es heute noch gerne sehen, dass ihre Söhne die Familientradition fortsetzen, was verständlich ist, so ist es den Kindern doch meist frei gestellt, für welchen Beruf sie sich entscheiden. Sich ausprobieren ist angesagt. In vielen Elternhäusern wird dies unterstützt.
Ähnlich ist es auch mit dem Glauben. Unser himmlischer Vater macht uns das Angebot, zu ihm zu kommen, als seine Kinder, um ihm nachzufolgen. Wie wir uns jedoch entscheiden, ist uns freigestellt. Ganz gleich, ob wir erst einmal unsere Erfahrungen sammeln wollen und meinen, ganz ohne ihn auszukommen, auf unseren eigenen Wegen, oder ob wir in späteren Lebensjahren ganz neu von ihm hören und uns für den Weg mit Gott entscheiden. Er stellt es uns frei, ganz ohne Zwang. Wie schön ist es zu wissen, die Türen des Vaterhauses stehen immer offen für uns, seine Kinder. Viel hing in früheren Jahrhunderten davon ab, wie ich als Jugendlicher das Vaterhaus verließ. Es gab Elternhäuser, die keine Vergebung kannten, in denen die Kinder genau wussten, entscheide ich mich gegen den Willen des Vaters, habe ich für immer mit ihm gebrochen. Nie hätte sich die Mutter gewagt, sich gegen den Vater zu stellen. Die Meinung des Vaters war Gesetz. Gut, dass dies heute anders ist. Gut, dass bei Gott, vor allem die Liebe zu uns zählt.
Im Vaterhaus
Im Vaterhaus bin ich geborgen,
dort find ich Halt, dort find ich Ruh.
Im Vaterhaus ist meine Heimat,
hier ist Geborgenheit, denn ich gehör dazu.
Ich weiß, die Türen stehen für mich offen,
ich find den Weg selbst in der Dunkelheit.
Im Vaterhaus sind Spuren meiner Kindheit,
ja hier bin ich geliebt, bin ich daheim.
Drum komm ich gerne, denn hier gehör ich hin,
wir sprechen beide ja die gleiche Sprache.
Ja, selbst wenn ich mal ganz am Ende bin,
komm ich hierher, ja, das ist mein Gewinn.