9.12.2023

 

Mein Weihnachtszimmer

 

Am Samstag vor dem ersten Advent schmücken wir unsere Wohnzimmer, damit am Morgen des kommenden Tages, alles zur „Ankunft“ bereit ist. Ganz wichtig ist mir der Herrnhutstern, aber auch unser Engelorchester. Die Krippe wird erst kurz vor dem dritten Advent aufgestellt. Dann bewegen sich die Figuren bewusst jeden Tag ein Stück näher auf ihrem Weg zur Krippe. Jeden Tag tritt eine kleine Veränderung in der Krippenlandschaft ein. Wie war das damals, als Maria diesen Weg ging? Viel gab es zu bedenken. Wir sehen nur die romantisch angeordnete Krippenlandschaft, das kleine Kind in der Krippe, im Stall von Bethlehem. Was aber alles für die Eltern in dieser Geburt lag, die sie sich nicht selbst gewünscht hatten, die sie auf Geheiß Gottes gemeinsam bewältigten, daran denken wir nicht, wenn wir unsere Weihnachtskrippen vor uns sehen. Nur ein fester Glaube machte dies für die Eltern möglich. Hinzu kam der Befehl des Kaiser Augustus. Sie konnten also nicht einmal in ihrem Wohnort bleiben, sondern mussten einen beschwerlichen Weg auf sich nehmen, bei dem sie am Ende nicht einmal eine vernünftige Herberge fanden. Ein schwerer Weg, den beide zu gehen hatten. Ein Weg voller Not, Entbehrung und Verfolgung. Uns doch gingen sie ihn gemeinsam, im Vertrauen auf Gott.

 

2.12.2023

 

Adventsweg/ Ankunft

 

Endlich ist die Geburt überstanden, die erste Aufregung hat sich gelegt und für die Mutter kommt die Zeit, in der sie sich auf den neuen Lebensrhythmus einrichtet. Eltern und Großeltern waren bereit da, um ihren Enkel zu bestaunen. Ähnlich wird es auch bei Maria und Josef gewesen sein. Es gab eine Menge Aufregung im Stall, als die Hirten plötzlich vor dem jungen Paar standen, um dem Kind ihre Ehre zu geben. Besonders freute sich Maria über das Lammfell, durch das ihr Kind jetzt ein weiches Lager bekam. Am Anfang sind die praktischen Geschenke meist die wertvollsten. Wahrhaft ruhig ist es im Stall seitdem nicht mehr, denn die Botschaft vom Retter der Welt hat sich herumgesprochen. Aus den umliegenden Ortschaften treffen immer wieder einmal Gäste ein. Sie bringen kleine und größere Gaben, ganz nach ihren Möglichkeiten. Sie möchten nur einen Blick auf dieses Wunderkind werfen. Die Eltern sind freundlich und geben gerne Auskunft, schließlich stehen sie hier im Auftrag Gottes und das werden sie nie vergessen. Manchmal sehnen sie sich nach der Ruhe, vor der Geburt des Kindes, als noch keiner, außer ihnen beiden, von dem Wunder Gottes wusste. Doch sie wissen, dass dieses Kind ihre Welt auf den Kopf gestellt und von Grund auf verändert hat. Wo Jesus Einzug hält, auch heute, da ist nichts mehr wie es war, da beginnt unser Leben völlig neu.

25.11.2023

 

Eine Frage des Mutes

 

Immer wieder kommen wir in unserem Leben in Situationen, die uns Mut abverlangen. Einzuschreiten, wenn jemand Hilfe braucht, wäre eine Möglichkeit unseren Mut zu beweisen. Aber selbst ein Telefonat, dass Hilfe herbeiruft, kann schon Mut erfordern.  Manchmal geht es jedoch auch um anderen Dinge.

Zu Zeiten der DDR brauchten Christen Mut, um ihren Glauben öffentlich zu bekennen. Jugendlichen konnte dies, den Weg aufs Gymnasium verbauen. Es gibt heute noch 50 Länder, in denen Menschen viel Mut beweisen müssen, wenn sie ihren Glauben leben möchten. Über 600 Millionen Christen leben in diesen Ländern. Harte Strafen warten oft auf diejenigen, die sich zu ihrem christlichen Glauben bekennen. Wie gut haben wir es doch, können wir uns doch frei zu Jesus und unserem christlichen Glauben stehen. Bereits der preußische König Friedrich der II. setzte sich für Glaubensfreiheit ein. Auch wenn wir heute alle Möglichkeiten haben frei zu reden, fällt es so manch einem von uns immer noch schwer. Selbst in unserer Zeit kann es immer noch geschehen, dass wir verlacht werden, wenn wir im Betrieb oder in Schulen und Vereinen über unseren Glauben reden. Gerne gehen wir dann den Weg des geringsten Widerstandes und schweigen einfach, wenn das Thema aufkommt. Wie wäre es jedoch, wenn Gott zu uns schweigen würde? Er wird immer zu uns stehen, so wie er es in der Taufe versprach. Versuchen wir dies dankbar anzunehmen und künftig auch zu ihm zu stehen. Selbst, wenn es einmal etwas schwierig wird.

 

18.11.2023

 

Gott gab uns den siebenten Tag der Woche,

dass wir uns seiner erfreuen und ihn zur Ruhe nutzen

 

Nach einer arbeitsreichen Woche sehnen wir uns nach Erholung, nach Ruhe und Entspannung. Ein jeder von uns versteht etwas Anderes darunter. Für den einen bedeutet es, seine Wohnung einmal nicht verlassen zu müssen, sich ganz seinen Hobbys hinzugeben und lange auszuschlafen. Der nächste möchte gleich nach der Arbeit am Freitag ins Wochenende starten und fährt hinaus ins Grüne. In seinen Garten oder in die Natur hinaus. Gott hat unsere Welt so vielfältig gestaltet, dass für jeden von uns das Rechte zu finden ist. Jeder Tag ist ein Geschenk, freuen wir uns darüber und packen wir es mit Bedacht aus, um es voll Staunen zu betrachten. Diese vierundzwanzig Stunden sind nur für uns zur Freude geschaffen. Doch sollten wir den Dank, unserem Schöpfer gegenüber, nicht vergessen. Blumen, Bäume, Vögel, ja, die gesamte Fauna und Flora stehen uns zur Verfügung. Doch nicht nur das, da gibt es auch noch die Musik, die so wunderbar und zart an unser Ohr dringt und uns direkt ins Herz trifft. Ebenso wie die Malerei oder ein gutes Buch. Wir können darin versinken und alle Hektik der Woche für eine Zeit abwerfen, um sie zu vergessen. Uns wird nur selten oder kaum bewusst, was ein Tag der Erholung alles beinhalten könnte. Leider merken wir es erst am Sonntagabend, dass ja unser ersehntes Wochenende wieder vorüber ist und wir fragen uns, was wir daraus gemacht haben. Ein paar Tage oder auch nur ein Tag, fern des Alltagstrotts und wir können Erholung pur spüren. Nutzen wir jeden einzelnen Tag, der uns geschenkt wird. Nehmen wir ihn dankbar an und vergeuden wir ihn nicht, indem wir unachtsam mit den Stunden des Tages umgehen. Gewiss, die Wohnung will geputzt werden, die Wäsche gebügelt, aber die Erholung darf nicht zu kurz kommen. Der Sonntag ist ein Tag der Freude und der Erholung. Von unserem Schöpfer so bestimmt.

11.11.2023

 

Was sagt die Bibel zur Liebe

 

Beginnen wir bei Titus 2, 4. Hier werden die jungen Frauen dazu angehalten. Ihren Mann und ihre Kinder zu lieben. In Titus 1, werden der Liebe bereits ein paar weitere Eigenschaften mitgegeben; wie, gastfrei, gütig, besonnen, gerecht und heilig sollten wir uns allen Menschen gegenüber verhalten. Da Gott alle Menschen, ja seine ganze Schöpfung liebt, sollten wir uns auch dementsprechend gegenüber anderen zeigen, da wir zuerst von ihm geliebt werden. Ebenso lesen wir in der Apostelgeschichte 27 lobend von der Nächstenliebe.

Die Bibel weist jedoch auch auf negative Möglichkeiten der Liebe hin, wie bei 1. Timotheus 6 Die Liebe zum Geld, das Raffen von Eigentum wird in der Bibel immer negativ betrachtet. Da wir nur Gast auf Erden sind, werden wir angehalten uns auch so zu bewegen. Leider richten wir uns immer wieder so ein, als ob wir dauerhaft auf dieser Erde weilen würden.  Wer im Überfluss hat, wird aufgefordert dem zu geben, der wenig hat. Ist das nicht fast wie im Sozialismus? In der DDR lernten wir in der 3. Klasse (1959), dass eines Tages alle Menschen gleich sein werden, was den Reichtum anbetrifft. Es wird kein Geld mehr geben, sagte unser Lehrer. Jeder kann sich im Geschäft das holen, was er benötigt und alle Menschen werden so vernünftig sein, um sich auch nur mit dem Notwendigsten zu versorgen. Welch eine schöne Traumwelt, die hier auf Erden wohl nie in Erfüllung geht. Darum ermahnt uns die Bibel, nicht zu raffen, sondern zu geben. Im 2. Timotheus Brief lesen wir: Denn die Menschen werden viel von sich halten, geldgierig sein, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, gottlos, lieblos, unversöhnlich, schändlich, haltlos, zuchtlos, dem Guten feind, Verräter, unbedacht, aufgeblasen. Sie lieben die Ausschweifungen mehr als Gott; sie haben den Schein der Frömmigkeit, aber deren Kraft verleugnen sie; solche Menschen meide! Hat sich denn nichts geändert in den über 2000 Jahren? Gerade bei diesem letzten Bibelvers kommen wir uns vor, als ob Timotheus diese Worte direkt an uns richtet. Denken wir an die Schöpfung der Welt. Gott schuf das Land, die Früchte, die Tiere, alle gleichermaßen. An Mensch und Tier war gedacht. Alle sollten Nahrung zur Genüge haben. Sehen wir uns heute die ungleichen Verhältnisse auf Erden an, ist es erschreckend, dass Kinder für eine Hand Reis pro Tag, schwer arbeiten müssen und in anderen Ländern Nahrung entsorgt wird. Gott pflanzte uns allen die Liebe ins Herz. Nicht nur für uns und unsere Familie, nein auch für unseren Nächsten. Wie schön wäre es doch, wenn wir dies erkennen und uns danach verhalten würden.

 

Die Liebe weint mit den Weinenden,

 freut sich mit den Frohen,

ist glücklicher über des anderen Wohl

 als über das eigene.

 (Katharina von Siena)

5.11.2023

 

Vertrauen

 

Das neue Jahr hat gerade seine Tore für uns geöffnet. Es liegt noch unberührt vor uns. Wie gut wäre es da, nähmen wir eine große Portion Vertrauen mit hinein, in dieses neue Jahr. Nicht immer ist dies einfach. Gerade das Vertrauen wird oft im Leben enttäuscht. Manches Mal hinterlässt solch eine Enttäuschung tiefe Wunden, ein anderes Mal nur Wut und Zorn. Und doch, wäre eine Welt ohne Vertrauen, eine traurige Welt.

Zu viel Vertrauen kann uns selbst aber auch Schaden zufügen. Manch einer unterschrieb eine Bürgschaft und landete damit selbst in der Schuldenfalle.

‚Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser‘, sagt ein altes Sprichwort. Doch ist es dann noch Vertrauen, wenn wir es zuvor kontrollieren müssen? Es ist oft schwer, die richtige Entscheidung zu treffen. Wir können mit zu wenig oder gar keinem Vertrauen auch Menschen schwer vor den Kopf stoßen.

Fragen wir unser Herz. Denken wir an Erfahrungen, die wir mit unserem Gegenüber bereits machen konnten, aber entscheiden wir uns, wenn es geht, immer für den Weg des Vertrauens.

Gott vertraut uns auch. Er vertraut uns immer wieder, auch wenn wir ihn noch so oft enttäuscht haben. Es gibt Situationen, die wir uns selbst nicht verzeihen können. Gott verzeiht immer und er reicht uns stets aufs Neue die Hand, im festen Vertrauen. Nur Liebe macht Vertrauen möglich. Gott liebt uns, seine Kinder, ganz uneingeschränkt ohne jedes Wenn und Aber. Versuchen wir einen kleinen Teil, dieses großen Vertrauens, das uns entgegengebracht wird, an unsere Nächsten weiterzugeben. Es wäre ein guter Schritt ins neue Jahr.

 

 

 

7.10.2023

 

Wie man gut durchs Leben kommt

 

Das Leben stellt die Weichen für einen jeden von uns anders. In den meisten Fällen, wird der Lebensweg für uns im Elternhaus angelegt, aber nicht immer sind wir, als Jugendliche, bereit diesem Weg zu folgen.

Manch einem wird beigebracht, das Lernen und streben alleine, glücklich macht und einen guten Posten sichert. Hierzu braucht man in einigen Fällen eine gute Ellbogenfreiheit, die nicht jedem gegeben ist.

Dem nächsten wird eine Familie mit vielen Kindern als das ideale Ziel vor Augen gestellt. In früheren Jahren wählten die Eltern für ihre Kinder den passenden Partner aus. Die Liebe stand an zweiter Stelle. Gewiss ist, dass alle Eltern für ihre Kinder das Beste wünschen, auch wenn diese Wünsche nicht immer mit denen der Kinder übereinstimmen.

Auch unser himmlischer Vater, hat unser Leben für uns vorbestimmt, ohne uns dabei jedoch eine Zwangsjacke anzulegen. Er lässt die Zügel schleifen, behält uns aber liebevoll im Auge. Er lässt uns den Freiraum, selbst zu entscheiden und selbst unsere Erfahrungen zu sammeln. So manches Mal kann es vorkommen, dass wir uns die Hörner abstoßen, und später von uns selbst bitter enttäuscht sind. In Familien kann es durch solche Irrwege immer wieder zum Bruch kommen. Eltern verstoßen ihre Kinder, Kinder reden nicht mehr mit ihren Eltern. Dies sieht bei Gott anders aus. Er wartet mit einer unendlichen Geduld, solange auf uns, bis wir bereit sind, uns von selbst in seine Arme zu werfen und um Vergebung zu bitten. Ein jeder muss seine Lebenserfahrung selbst machen. Dem einen gelingt es auf Anhieb, einem anderen nur über Umwege. Eins ist uns jedoch gewiss; selbst, wenn wir bei unserem letzten Atemzug uns in Gottes Arme werfen, wird er einen Engel senden, der uns in sein Reich begleitet.

09.09.2023

 

Frauen in der Geschichte

 

In der Geschichte des Glaubens und der Nachfolge Jesu haben zu allen Zeiten auch Frauen eine große Rolle gespielt. Denken wir nur an Lydia oder Maria-Magdalena, um nur einige Frauen aus der Bibel zu nennen oder denken wir an die Auferstehung. Die Frauen besuchten als erste am frühen Morgen das Grab und fanden es leer. Erst sie brachten die freudige Botschaft den Jüngern. Frauen gehörten ebenso zur Schar Jesu Jünger, wie Männer. Doch auch in späteren Jahrhunderten stellten viele Frauen ihr Leben in den Dienst Jesu, ungeachtet der Schwierigkeiten, die ihnen drohten. Genannt sei hier Elisabeth von Thüringen, Lucia von Syrakus oder Katharina von Siena. Zu allen Zeiten gab es Frauen, die sich in Jesu Dienst stellten und seinem Ruf folgten. Viel Gutes haben sie in ihrem Leben bewegt, im Dienst für den christlichen Glauben. Dies ging oft so weit, dass sie selbst ihr Leben nicht schonten. In der evangelischen Kirche ist es erst einige Jahrzehnte her, dass auch Frauen als Pastorinnen zugelassen sind. In der katholischen Kirche finden wir heutzutage zwar Frauen als Lektoren, sie werden auch zum Studium zugelassen, das Amt des Pfarrers dürfen sie jedoch immer noch nicht ausüben. Es ist noch ein weiter Weg, bis Frauen in der Kirche voll anerkannt sind.

 

02.09.2023

 

Vergeben und vergessen

 

Wie leicht sagen wir es doch so manches Mal dahin: „Das ist vergeben und vergessen!“ Geht es um kleine Dinge, meinen wir es sicher so wie wir es sagen und haben es auch sehr bald vergessen. Geht es um größere Dinge, wird trotz aller guten Vorsätze das Vergessen sehr schwer. Nicht nur für denjenigen der vergibt, sondern auch für denjenigen der Schuld auf sich geladen hat. Die Bibel spricht nicht umsonst von 7x77 Mal, die wir vergeben sollten. Doch was für Gott selbstverständlich ist, ist für uns Menschen oftmals ein schwerer Weg. Bei der Liebe ist das ganz besonders schwer. Um vergeben zu können, muss ich ein großes Herz haben, um vergessen zu können, die Hand Gottes, die mir immer wieder neu Vergebung zuspricht. Hilf du uns, Gott, unser Helfer, um deines Namens Ehre willen! Errette uns und vergib uns unsre Sünden um deines Namens willen! Lesen wir in Psalm 79,9. Könnte es sein, dass es Gott ebenso schwerfällt zu vergeben und zu vergessen, wie uns Menschen? Denken wir nur an Stellen des Alten Testamentes, wie oft Gott versucht hat, die Menschen zur Umkehr zu rufen. Denken wir an die Arche Noah und das ewige Zeichen des Regenbogens für Gottes Treue und Vergebung. Nichts hat geholfen, wir Menschen können gar nicht anders, als immer wieder rückfällig zu werden. Das größte Zeichen seiner Liebe, war, dass Gott uns seinen Sohn sandte. Für uns starb Jesus und ist am dritten Tage auferstanden. Um wie viel kleiner sind doch oft unsere Vergehen, die uns so mächtig schwer erscheinen, dass wir sie meinen, nicht vergeben und vergessen zu können. Dort, wo auch wir vergeben, können wir auch Vergebung annehmen. Jesus will uns Bruder und Freund sein. Er hat uns den Weg zum Vater geebnet und uns alles schon im Voraus vergeben. Dort wo wir Liebe walten lassen, sollten auch wir großzügig sein im Vergeben. So können wir um vieles leichter und fröhlicher durchs Leben gehen.

19.08.2023

Ab in die Hängematte!

 

Heute legen wir uns in die Hollywoodschaukel, wenn wir uns im Garten eine Auszeit gönnen.  In meiner Kindheit waren es Liegestühle oder die Hängematte. Vor einigen Jahrzehnten gab es sogar einen Schlager über eine Hängematte. Ich lernte diese bei Spielkameraden kennen. Sie war zwischen zwei dicken Obstbäumen aufgespannt. Am liebsten wäre ich den ganzen Tag darin liegen geblieben. So manches Mal beneidete ich meine Freunde darum, denn so einfach im Spiel nutzen, durften wir sie nicht, da die Bäume zwischen denen sie gespannt war, an einem Abhang standen. So kam ich nur selten in den Genuss, in der Hängematte zu liegen. Abends, wenn die Eltern Zeit gehabt hätten, war ich längst zu Hause. Welch ein schönes Gefühl, sich einfach so fallen zu lassen und doch gehalten zu werden, von der grobmaschigen Hängematte. In Gottes Hand sind wir immer gehalten. Er hält uns nie so fest, dass es ein Zwang oder eine Last für uns ist, sondern in Liebe und Geborgenheit. Er lässt uns die Freiheit, selbst zu entscheiden, ob wir dem Abgrund entgegensteuern oder uns in seiner Nähe aufhalten und uns für die Geborgenheit entscheiden. Er behält uns im Auge, um uns jederzeit hilfreich zur Seite zu stehen. Ganz gleich wie unser Leben verläuft, wenn wir ihn suchen, lässt er sich finden.

1.7.2023

Was die Weisheit sagt

 

Wer von uns möchte nicht gerne weise sein. In früheren Jahrhunderten fragte man die „weisen Männer“, wenn man eine schwere Entscheidung treffen musste, in der Meinung, sie wüssten schon den rechten Weg. Doch nicht immer war dies der Fall. Seitdem sind Jahrhunderte vergangen, die Welt und wir Menschen haben uns weiterentwickelt und gelernt viele Probleme und Fragen selbst zu lösen. Notfalls fragen wir bei Google nach. Sich mit anderen, solange sie wirklich ehrlich zu uns sind, zu beraten, ist immer gut. Wirklich weise werden wir jedoch nie werden. Immer wieder spüren wir, dass unserem Wissen Grenzen gesetzt sind. Es gibt keinen unter uns, der alles weiß. Wissen ist Macht, lernen wir bereits als Kind, und doch ist zwischen Wissen und Weisheit noch ein großer Unterschied, denn die Weisheit ergründet man mit dem Herzen, das Wissen mit dem Verstand. Versuchen wir auf Herz und Verstand zu hören, dann sind wir auf einem guten Weg. Gott gab uns beides mit auf unseren Lebensweg, damit wir es in rechtem Maße nutzen.

Herr, schenke uns die Weisheit, manche Probleme von oben zu betrachten, um einen anderen Blick auf die Dinge zu bekommen. Schenke du uns die Weisheit, dich als den Herren aller Dinge zu sehen und anzunehmen. Amen

 

Der Geist Gottes schwebte über dem Wasser

 

Wenn ich diesen Satz lese, muss ich an einen Spaziergang am Meer denken. Wie tief hängende Schleierwolken liegt stellenweise Nebel über dem Wasser. Ein wunderschöner Anblick. Solche Momente muss man einfach auf einem Foto festhalten. Wie war das nochmal bei der Schöpfungsgeschichte? Das Wasser und Gottes Geist ist das erste, wovon in der Bibel die Rede ist. Erst danach schuf Gott das Licht und teilte Wasser und Land. Erst viel später schuf der Herr das Leben auf der Erde. Ohne Wasser kann bis zum heutigen Tag kein Leben existieren. Wasser und Leben sind untrennbar miteinander verbunden. Hinzu kommt Gottes Geist, der Leben und Bestehen erst möglich macht. Dieses Bild der Öde und dem Wasser ist kaum vorstellbar für uns, sind wir es doch gewöhnt, dass um das Leben pulsiert. Stille, absolute Stille und Wasser, über dem Gottes Geist schwebt. Das Wasser des Lebens, das uns in der Taufe zu Christen, zu Kindern Gottes macht. Welch ein Geschenk!

Herr send uns deinen Geist, damit wir dich erkennen.

Damit wir liebevoll, dich unsern Vater nennen.

Herr send uns deinen Segen, der uns auf allen Wegen,

den Weg zum Himmel weist. Amen

 

Siehst du die Blumen noch

 

Blumen berühren immer wieder unsere Seele, ganz gleich, ob es das kleine Veilchen ist, das wir im Frühjahr am Gartenzaun entdecken oder eine Orchidee auf unserer Fensterbank. Bleibt uns im Alltag, in dem wir nur so durch das Leben hetzen, überhaupt noch Zeit für einen Blick auf Naturschönheiten? Wir lieben es Parks und Gärten zu besuchen, in jedem Fall jedoch die alljährlichen Gartenwelten der LAGA oder der BUGA. Was sich dort dem Auge bietet, ist einfach ein Traum! Hier zeigen Gärtner ihre Kunst, die uns immer wieder fasziniert.

Der erste Garten war der Garten Eden, das Paradies. Bis heute liegt die Sehnsucht nach ihm in uns Menschen. Graue Asphaltstraßen, verpestete Luft, sind das, was uns Großstädter Tag für Tag umgibt. Da ist die Sehnsucht, nach der grünen Lunge doch nur zu verständlich. Doch denken wir auch einmal beim Betrachten dieser ganzen, blühenden Schönheit an den Schöpfer des Ganzen? Wer gab uns denn die Möglichkeiten, aus den Urformen mancher Blumen, wahre Schönheiten zu züchten? Unser himmlischer Vater hält über all dem, was auf Erden geschieht, seine Hand. Hier werden wir wieder an den Satz aus der Schöpfungsgeschichte erinnert: ‚Machet euch die Erde untertan‘. Gott gab uns den Verstand, die Natur nach unserem Wissen zu gestalten. Schauen wir doch das nächste Mal etwas genauer auf das kleine Veilchen oder die Pusteblume und vielleicht atmen wir auch einfach einmal tief durch, um die klare Luft zu genießen.

schoepfung-1

Gottesdienst im Freien

 

Strahlend lacht die Sonne bereits am frühen Morgen vom Himmel, als ich an diesem Sonntag erwache. Heute freut mich das ganz besonders, denn ich habe etwas vor, dass ich hier nur einmal im Jahr erleben kann, ich werde einen Gottesdienst im Freien besuchen. Diese Gottesdienste, umgeben vom Gesang der Vögel, in klarer Luft, die mich in der Bergwelt empfängt, bleiben noch lange im Gedächtnis. Wir loben unseren Gott gemeinsam mit seiner Kreatur, dazu die Posaunen. Das ist Freude pur! Diese Gottesdienste sind bis auf den letzten Platz gut besucht, junge Leute sitzen im Gras rundum. Dies erinnert mich an Jesus. Als er mit seinen Jüngern durch das Land zog, predigte er immer im Freien. Große Zuhörerscharen lauschten seinem Wort. Die Gemeinde fühlt sich irgendwie noch enger verbunden. Das Herz ist frei, hier oben auf dem Berg. Alle Sorgen, die mich drücken, blieben unten im Tal. Wie gut kann ich nachvollziehen, dass damals Tausende sich um Jesu lagerten, um ihn zu hören. Denken wir nur an die Speisung der fünftausend. Gottes Wort braucht keine Paläste, wurde er doch in einer Krippe geboren. Er ist dem Geringsten auf der Straße ebenso nah wie einem Millionär, vielleicht sogar noch näher. Gott sieht das Herz an, so war es und so wird es bleiben. Er ging für uns alle ans Kreuz und besiegte für jeden von uns den Tod. Es ist Pfingsten! Halleluja!

 

tr-1

Die Arbeit lieben

 

Um ausgefüllt und zufrieden leben zu können, benötigen wir nicht nur Mußestunden, sondern vor allem auch eine Arbeit, die uns ganz ausfüllt. Jeder von uns kennt die Fabel von der Grille und der Ameise. Um den Feierabend genießen zu können, um den Segen der Freizeit wahrnehmen zu können, brauchen wir unsere tägliche Arbeit. Liege ich immer nur auf der faulen Haut, kann ich den Wert des Feierabends nicht schätzen. Bereits im Alten Testament ist viel von der Arbeit der Menschen zu lesen. Vorwiegend von Ackerbau und Viehzucht ernährten sie sich.  Das Stück Brot, dass wir mit unseren Händen erarbeitet haben, schmeckt uns besonders gut. Der Urlaub, den wir uns leisten können, trägt Freude in unser Herz. Gott schenkte uns den Sonntag, um von der Arbeit der Woche zu ruhen. Der Unterschied zwischen Ruhe und Arbeit ist wichtig für jeden von uns, um unser Leben, voll wahrzunehmen.

Himmlischer Vater, du schenkst uns die Arbeit, jedem nach seinem Talent. Du öffnest uns den Blick, für die Vielfältigkeit des Lebens. Wir danken dir für die Arbeit, in der wir gebraucht werden und für den Sonntag, an dem wir ruhen dürfen, um deinem Wort zu lauschen. Amen

geb-4

Heut ist ein Tag zum Danken

 

Welchen Geburtstag feiern Sie heute? Ist es ein runder oder halbrunder oder einer von vielen? Ganz gleich, zu welchem Geburtstag heute die Jubilare kommen, sie kommen, um zu gratulieren. Wieder sind Sie ein Jahr älter geworden. Sie haben Erfahrung gesammelt und dürfen Rückblick halten auf 365 Tage und das, was sie Ihnen brachten. Vor allem können wir es aber mit den Worten von Gräfin von Schwarzburg-Rudolfstadt sagen: „Bis hierher hat mich Gott gebracht, bis hierher mir geholfen.“ Jeden Tag, ja jede Stunde dürfen wir dankbar aus seiner Hand entgegennehmen. Gewiss, es ist nicht jeder Tag gleich. Es gibt Tage, von denen wir denken, ach, wären sie doch schon vorüber‘. Dann haben wir auch wieder Zeiten, in denen wir vor Glück kaum wissen, wohin und jeden umarmen könnten. Alle Tage nehmen wir aus Gottes Hand. Jeder Tag ist ein Geschenk und desto älter wir werden, mehr und mehr bewusst, `Wir sind nur Gast auf Erden`, wie es Georg Thurmair ausdrückt. Nichts, aber auch gar nichts können wir mitnehmen ins Jenseits. Zum einen wird uns so erst unsere Endlichkeit voll bewusst, zum anderen erkennen wir aber auch, dass nichts auf Erde, an Gottes große Herrlichkeit heranreicht, die wir in seinem Reich erleben dürfen. Dieses Leben, so sehr wir auch an ihm hängen mögen, ist nur ein Übergang, in eine bessere Welt, in Gottes Reich.  Nein, ich möchte Ihnen nicht den Feiertag vermiesen, ich möchte nur sagen, wie viel Dank wir an jedem Geburtstag neu Gott vor die  im Gebet. Werden wir älter, ist es um so wichtiger jeden Geburtstag besonders zu feiern, denn keiner von uns weiß. Wie viele dieser Jahrestage uns noch geschenkt werden. „Gott ist ein Gott der Freude“, sagt Franz von Sales. Gott wünscht sich fröhliche Christen. Er möchte wohl, dass wir das Leben mit  allen seinen Seiten sehen uns annehmen, aber er möchte vor allem fröhliche Christen. Denn wir haben allen Grund zur Freude.

(Christina Telker)

morgen7

Guten Morgen

 

Was kann es schöneres geben, als am Morgen vom Vogelgesang und der Sonne geweckt zu werden? Ist es dann vielleicht, sogar auch noch ein Sonntag, kann uns nichts mehr halten, um diesen Tag zu genießen. Raus ins Grüne, in Gottes schöne Natur, um den beginnenden Frühling zu begrüßen. Wie schön, die ersten Frühblüher am Wegesrand zu entdecken, den Duft des frischen Grüns einzuatmen und die Lungen damit aufzutanken.

Liegt es nicht an uns, was wir aus dem beginnenden Tag machen? Mit einem freundlichen Blick in den Spiegel, mit dem Wunsch uns selbst anzunehmen und uns einen guten Tag zu wünschen, ist oft schon viel erreicht. Uns Zeit nehmen für eine gemütliche Tasse Kaffee, selbst dann, wenn wir dafür fünf Minuten eher aufstehen müssen. Ein aufmunterndes Wort für unseren Partner und die Kinder. All das sind Kleinigkeiten, die den Morgen schönmachen können. Mit einem guten Start in den Morgen ist der Tag schon fast gewonnen.

Jeder Morgen ist ein Geschenk unseres himmlischen Vaters. Jeden Morgen neu erwachen, ganz gleich was dieser Tag uns bringt, ist des Dankes wert. Jeden Morgen neu annehmen, mit der Neugier, was er wohl für mich bereithält. Den Blick in den Morgenhimmel gerichtet und zu versuchen, ihm das Beste abzugewinnen, selbst dann, wenn er einmal grau in grau ist. Nach jeder Regenwolke taucht auch wieder die Sonne auf. Denken wir an die Vögel, sie müssen sich jeden Tag auf neue ihr Futter suchen, sind dabei so manchen Gefahren ausgeliefert, aber sie beginnen jeden neuen Morgen mit einem Danklied. Versuchen wir, es ihnen nachzumachen

 

Guten Morgen

 

Herr, wie schön ist doch der Tag!

Sonne lacht zum Fenster rein,

Vögel bringen mir ihr Lied,

sag, was könnte schöner sein?

Schäfchenwolken ziehn vorbei,

bringen Grüße aus der Ferne,

freudig schau ich ihnen nach,

Tag, ich hab dich ja so gerne!

Herr, mein Gott, ich danke dir,

für den schönen Morgen,

freudig start ich in den Tag,

fern weilen allen Sorgen.

So ein schöner Morgengruß,

krönt den ganzen Tag,

Gottes Segen leitet mich,

was auch kommen mag.

(Christina Telker)

tuer-1

Die offene Tür

 

Türen zeigen uns an, ob wir willkommen sind. Es gibt verschlossene Türen, denen man ansieht, es wäre besser nicht den Klingelknopf zu drücken, so abgesichert sind sie. Es gibt aber auch offene, einladende Türen, durch die man gerne eintritt, weil man sich freundlich aufgenommen weiß. Es gibt moderne Türen, Glastüren, geschnitzte Türen aus alter Zeit, Türen, die in Gärten führen, Türen, die uns Hallen erschließen, Wohnungstüren, Kirchtüren und viele andere mehr.

Gehe ich durch eine Tür, befinde ich mich immer auf einem anderen Terrain als zuvor. Wir wünschen Kontakt zu den Menschen, die hinter der Tür zu finden sind.  Wie schön ist doch eine offene, einladende Tür. Hier fällt es uns nicht schwer, einzutreten. Weil wir wissen, wir werden freundlich empfangen.

Vielleicht schauen wir manches Mal auch erst behutsam am Eingang, was uns wohl erwartet? Es kann aber auch sein, wir sind davon überzeugt, dass vorzufinden, was wir erwarten und treten mit einem freundlichen Gruß ein.  So, als wenn ich eine Kirche besuchen möchte oder ein Konzerthaus.

Ebenso ist es auch mit dem Himmelreich, von dem die Bibel spricht. Gottes geöffnete Arme, laden uns Menschen ein, zum Eintritt. Im Mittelalter, meinten die Menschen, sich den Zugang zu Gottes Reich mit Ablassbriefen erkaufen zu müssen. Seit der Reformation wissen wir, diesen Weg zum Vater hat Jesus längst freigekauft, durch seinen Tod und seine Auferstehung. Freundlich lächelt er uns an und wartet auf unsere Entscheidung, zu ihm zu kommen. Er lädt uns ein: „Kommt zu mir, alle, ich warte auf euch!“, ruft er uns zu. Keine Gaben, keine Eintrittskarten sind notwendig, um zu ihm zu gelangen. Ganz einfach so wie wir sind, können wir kommen und erhalten Einlass.

Versuchen wir es doch einmal durch eine geöffnete Kirchentür einzutreten und uns angenommen zu fühlen. Versuchen wir, in der Bibel zu lesen und Jesu Wort zu vertrauen, das uns den Eingang in Gottes Reich erschließen möchte. Wir können nur gewinnen bei diesem Eintritt in die Welt des christlichen Glaubens. (Christina Telker)

 

 

morgen-5

Jeder Tag ist ein Wagnis und wird dadurch erst lebenswert.

Aristoteles

 

Das sind weise Worte, die Aristoteles vor knapp zweitausend Jahre schrieb. Für uns ist es oftmals kaum fassbar, dass Menschen vor zweitausend Jahren ähnlich dachten als wir. Denken wir an Jesus, kommt uns sein Leben hier auf Erden unendlich fern vor. Und doch sehen wir dann bei einigen Dichtern und Denkern, dass sie oftmals sogar vor Jesus lebten und, dass trotz allem ihre Worte in unsere Zeit passen, als wären sie heute geschrieben. Ja, jeder Tag ist ein Wagnis, dass wir im Vertrauen auf unseren Herrn, trotz allem überstehen und uns daran erfreuen können. Der eine springt fröhlich aus dem Bett und ist gleich bester Laune, ein anderen müht sich mit einem mürrischen Brummen, dem Wecker beim zweiten Klingeln Gehör zu schenken. Eins haben wir jedoch alle gleich, wir wissen nicht, was jeder einzelne Tag für uns bereithält. Viel Positives, aber auch negatives kann in zwölf Stunden passieren, bis wir unsere Lieben, die aus Schule und Betrieb heimkehren. Ein Grund mehr, den Tag mit Gottes Wort und Gottes Segen zu starten. Es ist für uns nur schwer erträglich, wenn einem unserer Lieben etwas zustößt, und wir sind gerade an diesem Tag, im Streit, meist über Nichtigkeiten auseinandergegangen. „Ach bleib mit deiner Gnade bei uns, Herr Jesu Christ“, wäre ein schönes Lied, um den Tag in Gottes Hände zu legen. Etwas fröhlicher können wir es auch mit dem Lied „All Morgen ist ganz frisch und neu, des Herren Gnad und große Treu“, sagen. Ein jeder Tag hält Überraschungen bereit. Wir lernen neue Menschen kennen. Manche nur für einen freundlichen Blick auf dem Weg zur Arbeit, ein paar anderen auch, die uns zu Freunden werden und unseren Weg für längere Zeit begleiten. Christina Telker

Garten der Poesie 0