Der Geist Gottes schwebte über dem Wasser
Wenn ich diesen Satz lese, muss ich an einen Spaziergang am Meer denken. Wie tief hängende Schleierwolken liegt stellenweise Nebel über dem Wasser. Ein wunderschöner Anblick. Solche Momente muss man einfach auf einem Foto festhalten. Wie war das nochmal bei der Schöpfungsgeschichte? Das Wasser und Gottes Geist ist das erste, wovon in der Bibel die Rede ist. Erst danach schuf Gott das Licht und teilte Wasser und Land. Erst viel später schuf der Herr das Leben auf der Erde. Ohne Wasser kann bis zum heutigen Tag kein Leben existieren. Wasser und Leben sind untrennbar miteinander verbunden. Hinzu kommt Gottes Geist, der Leben und Bestehen erst möglich macht. Dieses Bild der Öde und dem Wasser ist kaum vorstellbar für uns, sind wir es doch gewöhnt, dass um das Leben pulsiert. Stille, absolute Stille und Wasser, über dem Gottes Geist schwebt. Das Wasser des Lebens, das uns in der Taufe zu Christen, zu Kindern Gottes macht. Welch ein Geschenk!
Herr send uns deinen Geist, damit wir dich erkennen.
Damit wir liebevoll, dich unsern Vater nennen.
Herr send uns deinen Segen, der uns auf allen Wegen,
den Weg zum Himmel weist. Amen
Siehst du die Blumen noch
Blumen berühren immer wieder unsere Seele, ganz gleich, ob es das kleine Veilchen ist, das wir im Frühjahr am Gartenzaun entdecken oder eine Orchidee auf unserer Fensterbank. Bleibt uns im Alltag, in dem wir nur so durch das Leben hetzen, überhaupt noch Zeit für einen Blick auf Naturschönheiten? Wir lieben es Parks und Gärten zu besuchen, in jedem Fall jedoch die alljährlichen Gartenwelten der LAGA oder der BUGA. Was sich dort dem Auge bietet, ist einfach ein Traum! Hier zeigen Gärtner ihre Kunst, die uns immer wieder fasziniert.
Der erste Garten war der Garten Eden, das Paradies. Bis heute liegt die Sehnsucht nach ihm in uns Menschen. Graue Asphaltstraßen, verpestete Luft, sind das, was uns Großstädter Tag für Tag umgibt. Da ist die Sehnsucht, nach der grünen Lunge doch nur zu verständlich. Doch denken wir auch einmal beim Betrachten dieser ganzen, blühenden Schönheit an den Schöpfer des Ganzen? Wer gab uns denn die Möglichkeiten, aus den Urformen mancher Blumen, wahre Schönheiten zu züchten? Unser himmlischer Vater hält über all dem, was auf Erden geschieht, seine Hand. Hier werden wir wieder an den Satz aus der Schöpfungsgeschichte erinnert: ‚Machet euch die Erde untertan‘. Gott gab uns den Verstand, die Natur nach unserem Wissen zu gestalten. Schauen wir doch das nächste Mal etwas genauer auf das kleine Veilchen oder die Pusteblume und vielleicht atmen wir auch einfach einmal tief durch, um die klare Luft zu genießen.
Gottesdienst im Freien
Strahlend lacht die Sonne bereits am frühen Morgen vom Himmel, als ich an diesem Sonntag erwache. Heute freut mich das ganz besonders, denn ich habe etwas vor, dass ich hier nur einmal im Jahr erleben kann, ich werde einen Gottesdienst im Freien besuchen. Diese Gottesdienste, umgeben vom Gesang der Vögel, in klarer Luft, die mich in der Bergwelt empfängt, bleiben noch lange im Gedächtnis. Wir loben unseren Gott gemeinsam mit seiner Kreatur, dazu die Posaunen. Das ist Freude pur! Diese Gottesdienste sind bis auf den letzten Platz gut besucht, junge Leute sitzen im Gras rundum. Dies erinnert mich an Jesus. Als er mit seinen Jüngern durch das Land zog, predigte er immer im Freien. Große Zuhörerscharen lauschten seinem Wort. Die Gemeinde fühlt sich irgendwie noch enger verbunden. Das Herz ist frei, hier oben auf dem Berg. Alle Sorgen, die mich drücken, blieben unten im Tal. Wie gut kann ich nachvollziehen, dass damals Tausende sich um Jesu lagerten, um ihn zu hören. Denken wir nur an die Speisung der fünftausend. Gottes Wort braucht keine Paläste, wurde er doch in einer Krippe geboren. Er ist dem Geringsten auf der Straße ebenso nah wie einem Millionär, vielleicht sogar noch näher. Gott sieht das Herz an, so war es und so wird es bleiben. Er ging für uns alle ans Kreuz und besiegte für jeden von uns den Tod. Es ist Pfingsten! Halleluja!
Die Arbeit lieben
Um ausgefüllt und zufrieden leben zu können, benötigen wir nicht nur Mußestunden, sondern vor allem auch eine Arbeit, die uns ganz ausfüllt. Jeder von uns kennt die Fabel von der Grille und der Ameise. Um den Feierabend genießen zu können, um den Segen der Freizeit wahrnehmen zu können, brauchen wir unsere tägliche Arbeit. Liege ich immer nur auf der faulen Haut, kann ich den Wert des Feierabends nicht schätzen. Bereits im Alten Testament ist viel von der Arbeit der Menschen zu lesen. Vorwiegend von Ackerbau und Viehzucht ernährten sie sich. Das Stück Brot, dass wir mit unseren Händen erarbeitet haben, schmeckt uns besonders gut. Der Urlaub, den wir uns leisten können, trägt Freude in unser Herz. Gott schenkte uns den Sonntag, um von der Arbeit der Woche zu ruhen. Der Unterschied zwischen Ruhe und Arbeit ist wichtig für jeden von uns, um unser Leben, voll wahrzunehmen.
Himmlischer Vater, du schenkst uns die Arbeit, jedem nach seinem Talent. Du öffnest uns den Blick, für die Vielfältigkeit des Lebens. Wir danken dir für die Arbeit, in der wir gebraucht werden und für den Sonntag, an dem wir ruhen dürfen, um deinem Wort zu lauschen. Amen
Heut ist ein Tag zum Danken
Welchen Geburtstag feiern Sie heute? Ist es ein runder oder halbrunder oder einer von vielen? Ganz gleich, zu welchem Geburtstag heute die Jubilare kommen, sie kommen, um zu gratulieren. Wieder sind Sie ein Jahr älter geworden. Sie haben Erfahrung gesammelt und dürfen Rückblick halten auf 365 Tage und das, was sie Ihnen brachten. Vor allem können wir es aber mit den Worten von Gräfin von Schwarzburg-Rudolfstadt sagen: „Bis hierher hat mich Gott gebracht, bis hierher mir geholfen.“ Jeden Tag, ja jede Stunde dürfen wir dankbar aus seiner Hand entgegennehmen. Gewiss, es ist nicht jeder Tag gleich. Es gibt Tage, von denen wir denken, ach, wären sie doch schon vorüber‘. Dann haben wir auch wieder Zeiten, in denen wir vor Glück kaum wissen, wohin und jeden umarmen könnten. Alle Tage nehmen wir aus Gottes Hand. Jeder Tag ist ein Geschenk und desto älter wir werden, mehr und mehr bewusst, `Wir sind nur Gast auf Erden`, wie es Georg Thurmair ausdrückt. Nichts, aber auch gar nichts können wir mitnehmen ins Jenseits. Zum einen wird uns so erst unsere Endlichkeit voll bewusst, zum anderen erkennen wir aber auch, dass nichts auf Erde, an Gottes große Herrlichkeit heranreicht, die wir in seinem Reich erleben dürfen. Dieses Leben, so sehr wir auch an ihm hängen mögen, ist nur ein Übergang, in eine bessere Welt, in Gottes Reich. Nein, ich möchte Ihnen nicht den Feiertag vermiesen, ich möchte nur sagen, wie viel Dank wir an jedem Geburtstag neu Gott vor die im Gebet. Werden wir älter, ist es um so wichtiger jeden Geburtstag besonders zu feiern, denn keiner von uns weiß. Wie viele dieser Jahrestage uns noch geschenkt werden. „Gott ist ein Gott der Freude“, sagt Franz von Sales. Gott wünscht sich fröhliche Christen. Er möchte wohl, dass wir das Leben mit allen seinen Seiten sehen uns annehmen, aber er möchte vor allem fröhliche Christen. Denn wir haben allen Grund zur Freude.
(Christina Telker)
Guten Morgen
Was kann es schöneres geben, als am Morgen vom Vogelgesang und der Sonne geweckt zu werden? Ist es dann vielleicht, sogar auch noch ein Sonntag, kann uns nichts mehr halten, um diesen Tag zu genießen. Raus ins Grüne, in Gottes schöne Natur, um den beginnenden Frühling zu begrüßen. Wie schön, die ersten Frühblüher am Wegesrand zu entdecken, den Duft des frischen Grüns einzuatmen und die Lungen damit aufzutanken.
Liegt es nicht an uns, was wir aus dem beginnenden Tag machen? Mit einem freundlichen Blick in den Spiegel, mit dem Wunsch uns selbst anzunehmen und uns einen guten Tag zu wünschen, ist oft schon viel erreicht. Uns Zeit nehmen für eine gemütliche Tasse Kaffee, selbst dann, wenn wir dafür fünf Minuten eher aufstehen müssen. Ein aufmunterndes Wort für unseren Partner und die Kinder. All das sind Kleinigkeiten, die den Morgen schönmachen können. Mit einem guten Start in den Morgen ist der Tag schon fast gewonnen.
Jeder Morgen ist ein Geschenk unseres himmlischen Vaters. Jeden Morgen neu erwachen, ganz gleich was dieser Tag uns bringt, ist des Dankes wert. Jeden Morgen neu annehmen, mit der Neugier, was er wohl für mich bereithält. Den Blick in den Morgenhimmel gerichtet und zu versuchen, ihm das Beste abzugewinnen, selbst dann, wenn er einmal grau in grau ist. Nach jeder Regenwolke taucht auch wieder die Sonne auf. Denken wir an die Vögel, sie müssen sich jeden Tag auf neue ihr Futter suchen, sind dabei so manchen Gefahren ausgeliefert, aber sie beginnen jeden neuen Morgen mit einem Danklied. Versuchen wir, es ihnen nachzumachen
Guten Morgen
Herr, wie schön ist doch der Tag!
Sonne lacht zum Fenster rein,
Vögel bringen mir ihr Lied,
sag, was könnte schöner sein?
Schäfchenwolken ziehn vorbei,
bringen Grüße aus der Ferne,
freudig schau ich ihnen nach,
Tag, ich hab dich ja so gerne!
Herr, mein Gott, ich danke dir,
für den schönen Morgen,
freudig start ich in den Tag,
fern weilen allen Sorgen.
So ein schöner Morgengruß,
krönt den ganzen Tag,
Gottes Segen leitet mich,
was auch kommen mag.
(Christina Telker)
Die offene Tür
Türen zeigen uns an, ob wir willkommen sind. Es gibt verschlossene Türen, denen man ansieht, es wäre besser nicht den Klingelknopf zu drücken, so abgesichert sind sie. Es gibt aber auch offene, einladende Türen, durch die man gerne eintritt, weil man sich freundlich aufgenommen weiß. Es gibt moderne Türen, Glastüren, geschnitzte Türen aus alter Zeit, Türen, die in Gärten führen, Türen, die uns Hallen erschließen, Wohnungstüren, Kirchtüren und viele andere mehr.
Gehe ich durch eine Tür, befinde ich mich immer auf einem anderen Terrain als zuvor. Wir wünschen Kontakt zu den Menschen, die hinter der Tür zu finden sind. Wie schön ist doch eine offene, einladende Tür. Hier fällt es uns nicht schwer, einzutreten. Weil wir wissen, wir werden freundlich empfangen.
Vielleicht schauen wir manches Mal auch erst behutsam am Eingang, was uns wohl erwartet? Es kann aber auch sein, wir sind davon überzeugt, dass vorzufinden, was wir erwarten und treten mit einem freundlichen Gruß ein. So, als wenn ich eine Kirche besuchen möchte oder ein Konzerthaus.
Ebenso ist es auch mit dem Himmelreich, von dem die Bibel spricht. Gottes geöffnete Arme, laden uns Menschen ein, zum Eintritt. Im Mittelalter, meinten die Menschen, sich den Zugang zu Gottes Reich mit Ablassbriefen erkaufen zu müssen. Seit der Reformation wissen wir, diesen Weg zum Vater hat Jesus längst freigekauft, durch seinen Tod und seine Auferstehung. Freundlich lächelt er uns an und wartet auf unsere Entscheidung, zu ihm zu kommen. Er lädt uns ein: „Kommt zu mir, alle, ich warte auf euch!“, ruft er uns zu. Keine Gaben, keine Eintrittskarten sind notwendig, um zu ihm zu gelangen. Ganz einfach so wie wir sind, können wir kommen und erhalten Einlass.
Versuchen wir es doch einmal durch eine geöffnete Kirchentür einzutreten und uns angenommen zu fühlen. Versuchen wir, in der Bibel zu lesen und Jesu Wort zu vertrauen, das uns den Eingang in Gottes Reich erschließen möchte. Wir können nur gewinnen bei diesem Eintritt in die Welt des christlichen Glaubens. (Christina Telker)
Jeder Tag ist ein Wagnis und wird dadurch erst lebenswert.
Aristoteles
Das sind weise Worte, die Aristoteles vor knapp zweitausend Jahre schrieb. Für uns ist es oftmals kaum fassbar, dass Menschen vor zweitausend Jahren ähnlich dachten als wir. Denken wir an Jesus, kommt uns sein Leben hier auf Erden unendlich fern vor. Und doch sehen wir dann bei einigen Dichtern und Denkern, dass sie oftmals sogar vor Jesus lebten und, dass trotz allem ihre Worte in unsere Zeit passen, als wären sie heute geschrieben. Ja, jeder Tag ist ein Wagnis, dass wir im Vertrauen auf unseren Herrn, trotz allem überstehen und uns daran erfreuen können. Der eine springt fröhlich aus dem Bett und ist gleich bester Laune, ein anderen müht sich mit einem mürrischen Brummen, dem Wecker beim zweiten Klingeln Gehör zu schenken. Eins haben wir jedoch alle gleich, wir wissen nicht, was jeder einzelne Tag für uns bereithält. Viel Positives, aber auch negatives kann in zwölf Stunden passieren, bis wir unsere Lieben, die aus Schule und Betrieb heimkehren. Ein Grund mehr, den Tag mit Gottes Wort und Gottes Segen zu starten. Es ist für uns nur schwer erträglich, wenn einem unserer Lieben etwas zustößt, und wir sind gerade an diesem Tag, im Streit, meist über Nichtigkeiten auseinandergegangen. „Ach bleib mit deiner Gnade bei uns, Herr Jesu Christ“, wäre ein schönes Lied, um den Tag in Gottes Hände zu legen. Etwas fröhlicher können wir es auch mit dem Lied „All Morgen ist ganz frisch und neu, des Herren Gnad und große Treu“, sagen. Ein jeder Tag hält Überraschungen bereit. Wir lernen neue Menschen kennen. Manche nur für einen freundlichen Blick auf dem Weg zur Arbeit, ein paar anderen auch, die uns zu Freunden werden und unseren Weg für längere Zeit begleiten. Christina Telker