Der Flug zum Mond

 

Eines Abends, im Dezember, der Schnee fiel in dichten Flocken vom Himmel, sodass man kaum die Hand vor Augen sehen konnte, war der Weihnachtsmann unterwegs, um in die Fester zu schauen, ob alle Kinder auch artig wären. Er freute sich darüber, als er sah, wie Inge dabei war Geschenke zu basteln, Peter schrieb fleißig Weihnachtsbriefe, die er mit schönen Bildern verzierte und Holger versuchte sich im Schnitzen. Der Weihnachtsmann ging zu seinem Schlitten und überlegte, wo die Fahrt nun hingehen solle, als gerade Vater Mond in voller Schönheit hinter den Wolken hervortrat. „Den guten Alten habe ich schon lange nicht mehr besucht", kam es dem Weihnachtsmann in den Sinn. So startete er einen kurzen Flug hinauf zu dem alten Gesellen. Oh wie freute sich Vater Mond, als er sah, dass er Besuch bekam. „Ist denn schon wieder ein Jahr vorüber?", fragte er als der Weihnachtsmann aus seinem Schlitten stieg. „Ja, die Zeit vergeht immer schneller", bestätigte der Weihnachtsmann „und weil das Christfest bereits vor der Tür steht, wollte ich mich, wie jedes Jahr, bei dir erkundigen, was du so beobachtet hast das Jahr über? Du siehst mehr, als wir alle, wo du doch Nacht für Nacht in die Fenster der Stuben schaust." „Tja," meinte Vater Mond, „von hier oben aus habe ich die beste Übersicht und kann dir so einiges berichten. Susi scheucht ihre Mutti jeden Abend hin und her mit neuen Wünschen und will nicht einschlafen. Ernst ärgert immer weiter seinen großen Bruder. Aber es gibt auch viel Gutes zu berichten. Helga ist ein fleißiges Mädchen und macht ihren Eltern viel Freude. Angela übt fleißig auf ihrer Geige. Sogar mehr als sie bräuchte, um ihre Lehrerin zu überraschen. "Noch lange plauderten die beiden über dies und jenes, bis sich der Weihnachtsmann zum Rückflug zur Erde entschied. Viel hatte er in dieser Nacht erfahren und viel gab es jetzt vorzubereiten, damit ein jeder am Weihnachtsabend sein Geschenk unter dem Christbaum finden würde. © Christina Telker

Garten der Poesie 0