13.09.2023

 

Lieder des Sommers

 

Wem es möglich ist, den zieht es in der warmen Jahreszeit in die Natur hinaus. ‚Das Wandern ist des Müllers Lust‘, sangen schon Generationen vor uns. Den Wanderer zieht es zu alten Burgen, zu Mühlen und Schlössern. Wir möchten erkunden, wie die Menschen vor uns lebten und wohnten. Es drängt uns danach, fremde Gegenden zu erkunden. In den letzten Jahren ist das Pilgern auf dem Jakobsweg, dessen Zeichen die Muschel ist, immer mehr in Mode gekommen. Quartier bekommen wir, entlang dieser ausgeschilderten Wege, meist überall. Heute brauchen wir nicht einmal nach Spanien zu reisen, nein auch in unserem schönen Land, zieht sich der Jakobsweg durch mehrere Bundesländer.  Das Singen wird auf unseren Wanderwegen großgeschrieben, denn wer gern wandert hat auch immer ein Lied auf den Lippen. ‚Im Frühtau zu Berge, wie ziehn falera.‘. Ja, früh am Morgen bricht ein Wanderer auf, bevor die Hitze eines Sommertages sich so recht ausbreiten kann. Mittag sitzt man dann gern am Brunnen vor dem Tore, wie ein anderes Volkslied zu singen weiß, denn ein kühler Trunk ist bei einer Wanderung immer willkommen. Nach der Rast heißt es dann, ‚Auf du junger Wandersmann‘, damit die Müdigkeit uns nicht ereilt, ist es besser, die Rast nicht zu lange auszudehnen. Vielleicht begegnet uns dann auch noch der ‚Jäger aus Kurpfalz‘. Geht der Tag zur Neige, verabschieden wir uns von den Weggefährten und sagen: ‚Ade, zur guten Nacht‘.

06.08.2023

 

 Steine sammeln

 

Bedeuten ihnen Steine auch so viel, wie mir? Steine sind Unikate, ebenso wie unser Fingerabdruck, sind sie ganz individuell. Als Kind ist man dem Erdboden noch um einiges näher, als im späteren Leben. So interessierte ich mich bereits in der Kindheit sehr für Steine. Gefiel mir ein Stein, nahm ich ihn mit nach Hause. So fand ich auch eines Tages, ich war etwa 10 Jahre alt, einen kleinen Stein, der ganz deutlich eine kleine Blüte als Abdruck trug. Stolz ging ich damit zu unserem Museum. Dort nahm man sich Zeit für mich und sagte, dies könne der Anfang einer großartigen Mineraliensammlung werden. Das Leben wollte es anders und es gab diese Sammlung nie. Im Laufe diverser Umzüge kam mir auch dieser geliebte Stein abhanden. Ein Mineralienfreund bin ich immer geblieben.

Doch was können uns Steine sagen? Sehen wir verschiedene Steine einmal etwas genauer an. Da gibt es die Edelsteine, mit denen sich ein jeder schmückt, ganz nach seiner Lieblingsfarbe. Dann gibt es aber auch noch die Heilsteine, die ebenfalls als Schmuck oder auch als Handschmeichler Verwendung finden. Für die einzelnen Krankheiten gibt es unterschiedliche Steine. Ob man nun daran glaubt oder nicht, sei dahingestellt. Auch als Talisman oder in einem Amulett fanden sie, ganz besonders im Mittelalter, Verwendung. Fakt ist, dass Steine ganz einfach durch ihr Aussehen faszinieren, dazu brauchen sie keinen Schliff und kein Karat.

16.08.2023

 

 Besuch im Tierpark

 

Für die meisten Kinder stellt sich irgendwann der Wunsch nach einem eigenen Haustier ein. Nicht allen Eltern ist es jedoch möglich, diesem Wunsche nachzugeben. Beide Eltern sind beispielsweise berufstätig, das Tier müsste zu lange unbeaufsichtigt bleiben oder der Vermieter verbietet Tierhaltung. Es gibt viele Gründe, die verhindern, dass sich solche Wünsche verwirklichen lassen. Es gibt aber trotzdem eine Möglichkeit unseren Kindern, Tiere näherzubringen, die Sicht für den rechten Umgang mit der Tier- und Pflanzenwelt zu fördern. Das ist der Besuch einer unserer zahlreichen Tiergärten im Lande. Wer noch mehr tun möchte, kann auch eine Tierpatenschaft übernehmen. Jeder Tiergarten ist dankbar für aktive Gäste.

Wer meint, die Idee von exotischer Tierhaltung stamme aus der Neuzeit, der irrt. Bereits 3000 Jahr v. Chr. hielten sich die Pharaonen exotische Tiere in Käfigen. Die ersten Zoos zur Haltung von Tieren in Anlagen gab es in China. Karl der Große schenkte der Stadt Augsburg einen Elefanten als Freundschaftsgabe. Die ersten Menagerien entstanden in London zu Beginn des 13. Jahrhunderts. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstanden viele Tiergärten neu. Wir sehen, dass Menschen schon vor Tausenden von Jahren das Bedürfnis hatten, mehr über die Tierwelt zu erfahren und enger mit ihr verbunden zu sein. Gott schuf zuerst die Tierwelt und erst später den Menschen. Mensch und Tier sind eine Einheit der Schöpfung, mit Seele und Verstand. So sollte es für uns die wichtigste Aufgabe sein, uns für die Erhaltung der Tierwelt und der gesamten Schöpfung einzusetzen.

 

09.08.2023

Von oben sieht die Welt ganz anders aus

 

Jeder kennt das Lied von Reinhard Mai, ‚Über den Wolken…`. Ja, das ist schon ein anderes Sehen und Erleben, über den Wolken zu schweben. Unsere Probleme, die uns auf der Erde noch belasteten, werden kleiner, desto höher wir im Fluge über die Wolken steigen. Die meisten Menschen sind in ihrem Leben zumindest einmal geflogen. Ich nicht. Als ich meine erste Flugreise buchte, lebte ich noch in der ehemaligen DDR. Wir kamen uns vor, als ob wir in die grenzenlose Freiheit starten wollten. Ein Flug nach Bulgarien. Eine plötzliche Krankheit verhinderte die Höhenflüge. Ich habe es nie wieder versucht. Meine Höhenangst versperrte mir diesen Weg.

Aus Erzählungen kenne ich dieses Gefühl allerdings sehr gut. Meine Mutter schwärmte ganz besonders von ihren Ausflügen ins Riesengebirge, die sie in ihrer Jugend erleben durfte. Scheint die Sonne, wenn wir uns auf solch einer Wanderung befinden und wir stehen förmlich über den Wolken, um ins Tal zu schauen, bei einer Wolkenlücke, ist dies ein Erlebnis, das wir ein Leben lang nicht vergessen.

Als Kinder zieht es uns auf Bäume, da sind wir alle gleich. Die Kirschen schmecken um vieles besser, wenn wir sie in des Baumes Spitzen selbst pflückten. Ganz anders, als wenn wir sie aus dem Korb stibitzen. Es ist der Höhenunterschied, der den Geschmack ausmacht. Über den Wolken fühlen wir uns alle ein wenig freier.

 

Die Freude am Regenbogen

 

Heute wissen schon die Jüngsten, wie schnell man einen Regenbogen, mit einem Gartenschlauch, im Sonnenlicht erzeugen kann. Noch vor einigen Jahrzehnten nahmen die Menschen den Regenbogen als Zeichen Gottes, der ihn uns sendet, um uns an seine Zusage nach der Sintflut zu erinnern. Welch ein Stauen erfasste uns als Kinder, wenn nach einem heftigen Gewitterguss im Sommer ein Regenbogen am Himmel stand. Heute sind Regenbögen selten geworden. Zumindest in städtischen Ballungszentren. So vergessen wir Menschen auch schnell, die Zusage Gottes, die Menschen früherer Jahrhunderte damit verband. Den Regenbogen, als eine Brücke zu sehen, die Himmel und Erde verbindet. Standen wir Kinder im Sommer, nach einem Gewitter, auf dem Hof und schauten auf den Regenbogen, schweifte unser Blick gleichzeitig über eine weite Wiesenlandschaft. Bis zum Horizont reichte der Regenbogen. Welch ein wunderbarer Anblick! Meinten wir im Vorschulalter doch, beim Horizont sei auch das Ende der Welt. Erst später, als unser Wissen und Verstehen zunahm, wurde uns klar, dass dies keinesfalls so ist. „Unser Wissen und Verstand, ist mit Finsternis umhüllet“, heißt es in einem Lied, dessen Text wir Tobias Clausnitzer zu verdanken haben. Es ist durchaus nicht selbstverständlich, dass unser Verstand in der Lage ist, alles zu erfassen, was der Reichtum unserer Erde uns bietet. Im Laufe des Lebens, nimmt unser Wissen zu; und doch konnten trotz ständiger Forschung, selbst Wissenschaftler immer noch nicht alles Leben und werden auf unserer Erde ergründen und vermutlich wird es auch so bleiben. Das letzte Wort hat Gott und er entscheidet, inwieweit er uns Einblick in die Wunder seiner Schöpfung gewährt. Die Erkenntnis über die Entstehung des Regenbogens, wo das Licht der Sonne, mit Wasser im Verbund, einen Regenbogen erzeugt, ist nur ein winzig keines Teil im Getriebe unserer wunderbaren Schöpfung, dass wir lange erforscht haben. Es werden jedoch immer Fragen offenbleiben und das ist gut so. Wo käme unser Wissensdurst auf Neues her? Noch heute unbekanntes Wissen, würde, wenn es erforscht ist, wie ein offenes Buch vor uns liegen. Jede Generation wird neu einen kleinen Teil an bisher Unerkanntem sichtbar machen, durch Entdecken und Erforschen. Freuen wir uns an der Neugier, die uns erhalten bleibt und an der großen Wunderwelt Natur. Tun wir alles dafür, dass sie uns noch lange erhalten bleibt, damit auch künftige Generationen sich ihrer erfreuen können. Das Wunder, Natur, schenkt uns Gott täglich neu. Wir brauchen es nur wahrzunehmen.

 

27.07.2023

Mach es wie die Sonnenuhr

 

Wer kennt nicht diesen Spruch von der Sonnenuhr, die nur die heiteren Stunden zählt. Kein Wunder, denn nicht umsonst, wie schon ihr Name sagt, funktioniert diese Uhr nur, bei Sonnenschein. Mit den Lebensstunden sieht es da schon anders aus. Wer kann schon nur die heiteren Stunden zählen? Gerne würden wir, so schnell es geht, die negativen Zeiten hinter uns lassen, doch manchmal hilft alles gute Wollen nicht, wir müssen beides hinnehmen, gute und schlechte Stunden. Schauen wir uns die Sonnenuhr doch einmal etwas genauer an. Fasziniert sie doch jeden von uns, ganz gleich, ob sie als Schmuck an einer Hauswand oder als Blumenuhr im Park zu finden ist. Bereits im 13. Jahrhundert v. Chr. gab es die ersten Sonnenuhren im alten Ägypten. Durch die Kreuzzüge gelangte die Technik dieser besonderen Uhr nach Europa. In späteren Zeiten wurden Sonnenuhren vor allem als Schmuck in Vorgärten und Parkanlagen eingesetzt. Der große Naturforscher Carl von Linné hatte festgestellt, dass sich auch die Blumen nach der Sonne richten, indem sie sich am Morgen öffnen und am Abend ihren Kelch schließen. Durch diese Erkenntnis war es ihm möglich, eine Sonnenuhr zu entwickeln, auf der man die Zeit auf fünf Minuten genau ablesen konnte. Kommen wir heute in Parks und können uns an Sonnenuhren erfreuen, denken wir wohl kaum noch an ihre Entdecker.

19.07.2023

Der unscheinbare Löwenzahn

 

Jedes Kind hat Freude an den Blüten des Löwenzahns. Erst an ihrer strahlend gelben Blüte und später an der Pusteblume, deren Samen wir über die Wiese fliegen lassen, indem wir einmal recht kräftig hineinblasen. Doch diese einfache Wiesenblume ist nicht nur, immer wieder ein Blickfang für unser Auge, sie ist auch ganz besonders widerstandsfähig. Dadurch bringt sie es fertig, in härtestem Gestein Wurzeln zu schlagen, um zu blühen. Der Löwenzahn ist uns auch besonders willkommen durch seinen aromatischen Geschmack. 100000 Bienen müssen fleißig hin und her fliegen, um ein Kilo Honig zu produzieren. In Zeiten, da es nicht ausreichend Honig gab, waren die Menschen erfinderisch, indem sie sich einen Honigersatz selbst herstellten. Dazu wurden mehrere Kilo der gelben Blütenköpfe gepflückt, gut gewaschen und in Wasser und Zucker über Nacht eingeweicht. Am Morgen wurde dieser Sud ausgiebig zum Kochen gebracht, um im Anschluss durch ein Sieb gegossen und in Gläser gefüllt zu werden. Ja, selbst die Löwenzahnblätter können zu einem wohlschmeckenden Salat verarbeitet werden. Bei der heutigen Umweltverschmutzung durch Abgase, wird leider nur schwer eine Wiese zu finden sein, wo diese Pflanze noch bedenkenlos, nutzbar ist. Sogar in der Medizin findet der Löwenzahn Anwendung. So trägt er zur besseren Verdauung bei. Noch viel könnten wir von dieser Blume lernen.

 

12.07.23

Wir woll’n den Kranz binden

 

Zieht der Sommer ein ins Land, grüßen uns saftig, blühende Wiesen. Gänseblümchen, mit ihren zarten rosa Blütenkränzen, die die weiße Blüte umgeben, schmücken das Feld. Gemeinsam mit dem leuchtend gelben Löwenzahn am Wegrand, begrüßen uns, Schafgarbe und wilde Kamille. Bei solche einem Anblick blühender Fülle steigt wohl in jedem Mädchen der Wunsch auf, einmal eine kleine Elfe zu sein und sich mit einem Blütenkranz zu schmücken. So lassen wir uns auf der Wiese nieder, um einen Kranz zu binden, wie es schon vor über 2000 Jahren unsere Ahnen taten. Ihre Hochzeit hatten Blumenkränze und Gestecke jedoch im 18. Jahrhundert. Heute verwenden wir sie vor allem als Türschmuck. Hier sind die Blüten der Jahreszeit angepasst. Auf einer Sommerwiese ist es uns auch heute noch eine Freude für alle Beteiligten, Blumenkränze für kleine Mädchen zu flechten. Schon auf Gemälden von Ludwig Richter sehen wir, wie Kinder der Mutter zu Füßen sitzen, wobei diese, Kränze für sie bindet. Wie schön sieht so ein Kranz aus Gänseblümchen im Haar aus. Wie kleine Elfen, im zartem Sommerkleid, wirken die kleinen Mädchen damit. Eine jahrhundertealte Tradition ist auch der Memminger Sommer. Bei diesem Fest tragen alle Mädchen bunt leuchtende Blütenkränze. Beim Flechten dieser Kränze kann man ganz nebenbei eine kleine Pflanzenkunde betreiben.

 

05.07.2023

 

Der Wandertag

 

Ausgedehnte Klassenfahrten gehören heute in den Schulalltag. Noch vor einem halben Jahrhundert sah das anders aus. Zweimal jährlich gab es einen Wandertag. Dieser war dazu gedacht, gemeinsam etwas zu erleben und die Umgebung des Heimatortes näher kennenzulernen. Man musste gut zu Fuß sein, was in der heutigen, motorisierten Zeit, fast aus der Mode gekommen ist. Damals waren wir Kinder es jedoch gewöhnt, weite Strecken zu Fuß oder höchstens mit dem Fahrrad zurückzulegen. So war die Vorfreude auf diesen Tag immer sehr groß. Alleine das Gefühl, mit dem Rucksack auf dem Rücken, zu einer Wanderung durch die heimischen Wälder aufzubrechen, ließ uns schon lange im Vorfeld davon träumen. Pflanzen und Bäume, Waldtiere und Käfer lernten wir so ganz nebenbei kennen. Auf diese Weise war nicht nur der Heimatkunde Genüge getan, sondern der Biologieunterricht lief gleich nebenbei, ohne dass uns dies aufgefallen wäre, denn wir waren selbst interessiert, an allem, was uns die Natur zu bieten hatte. So waren es weniger die Lehrer, sondern wir Schüler, die mit unseren Fragen und dem Wissensdrang alles Neue erforschen wollten. Vom See brachten wir uns Kaulquappen mit, um zu beobachten, wie sie sich zu Fröschen entwickeln. Wir lernten Kräuter und ihre Anwendung kennen und kehrten glücklich am Abend wieder heim. Ob Flora oder Fauna, wir Kinder waren für alles aufgeschlossen und sehr wissbegierig.

28.06.2023

Die vier Elemente

 

‚Himmel, Erde, Luft und Meer‘, beginnt ein Lied, das bei Groß und Klein bekannt und beliebt ist. Alle vier Elemente loben den Schöpfer und geben ihm die Ehre. Alle vier bilden eine Symbiose. Wir könnten nicht leben ohne Luft, die uns das Atmen erst ermöglicht. Auch das Wasser können wir uns nicht wegdenken aus unserem Dasein, denn ohne Wasser wäre kein Leben möglich. Ganz gleich, ob in der Vegetation, ob bei Mensch oder Tier. Nichts kann leben ohne Wasser. Besonders spürbar wird das für uns, in heißen Sommern, in denen wir auf Regen warten. Halt, da haben wir aber noch etwas vergessen, dass nicht in diesem Lied erwähnt wird, das Feuer. All diese vier Elemente schuf Gott für uns und für das Leben.

Haben wir überhaupt schon einmal über die Vielfältigkeit des Lebens auf der Erde nachgedacht. Immer wieder werden, auch heute noch, neue Tierarten entdeckt, die bisher keiner wahrnahm, ganz besonders in den Tiefen der Meere. Wir wissen, dass Feuer und Wasser, ja selbst die Luft, wenn sie sich zum Orkan oder Hurrikan entwickelt, zum Verderben für einzelne Landstriche werden kann. Denken wir nur an den Ausbruch eines Vulkans oder an Hochwasser bzw. Waldbrände. Wir sind dann verzweifelt, weil wir oft keine Rettung wissen.  Ja, diese vier Elemente können ungeahnte Kräfte freisetzen und trotzdem sind sie für uns, Geschenke des Himmels. Für uns zum Nutzen und für uns zur Freude. Darum hat Gott bei der Schöpfung uns, seinen Menschen, auch den Auftrag erteilt: „Macht euch die Erde untertan.“ All seine Geschenke, die wir zum Leben benötigen, gab er dazu. Jetzt liegt es an uns, dass wir die Erde gestalten, sie erforschen zum Nutzen von Mensch und Tier. Danken wir Gott für seine Schöpfung und gehen wir verantwortungsvoll damit um.

 

21.06.2023

Sieh nur wie es blühen kann

 

Wie schnell ging auch in diesem Jahr der Frühling in den Sommer über. Gerade freuten wir uns über die ersten Blumen am Wegesrand und schon steht alles in Blüte. Die Rosen öffnen ihre zarten Knospen und laden den Sommer zum Verweilen ein. Unsere Rosen gehören doch mit zu den ersten Sommerblumen, die den Reigen eröffnen und meist stehen noch die letzten in Blüte, wenn der Herbst bereits Einzug hält. Kommen wir an blühenden Rosenbüschen vorüber, können wir nicht anders als an einer ihrer Blüten den Versuch zu unternehmen, die Nase hineinzustecken, um zu erfahren, wie sie wohl duftet? Leider werden wir allzu oft in letzten Jahren enttäuscht, da sich die Blüte wohl ganz zauberhaft dem Betrachter darbietet, jedoch kein Duft spürbar ist.

Doch nicht nur die Blütenfülle der Sommerzeit lädt uns ein, nein es zieht uns förmlich hinaus in die Natur. Sei es nun der Wandertag, an dem wir gemeinsam, unsere nähere Heimat erkunden oder die Ferien, die wir bei den Großeltern erleben durften und die uns immer im Gedächtnis bleiben werden. Wir möchten einen Streifzug durch die Welt der Wildkräuter unternehmen, um im Anschluß auf der Bank im Park eine Pause einzulegen. Wir planen eine Segeltour oder besteigen einen Turm. Diese und noch viel mehr Möglichkeiten bieten sich uns, wenn der Sommer seine Tür für uns öffnet. Wir lassen ihn gerne ein und freuen uns auf diesen Gast.

Das Echo

 

Als Kind war es für mich beeindruckend, bei Waldspaziergängen mit meinem Vater das Echo zu erleben. Er rief in den Wald hinein und es kam eine Antwort zurück. Immer wieder erfreute ich mich an dem Widerhall. ‚Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es hinaus‘, heißt eine alte Redewendung. Wenden wir dies für unser Leben an, können wir bei der rechten Handhabung nichts falsch machen. Gehen wir mit unserem Nächsten friedlich und achtsam um, wird man uns ebenso entgegenkommen, oder? Ach ja, schön wäre es, aber im Leben geht es leider nicht immer nach Redewendungen und ich denke, es wird auch zur Zeit ihrer Entstehung nicht viel anders gewesen sein. Oftmals können wir uns noch so um ein friedliches Miteinander mühen und doch beißen wir auf Granit, weil unser Gegenüber hierzu nicht bereit ist.

Erlebt Gott dies nicht immer wieder mit uns? In väterlicher Liebe reicht er uns seine Hand, schenkt uns täglich aufs Neue sein Vertrauen. Doch wie gehen wir im Gegenzug damit um? Immer wieder geben wir ihm zu verstehen, dass wir recht gut alleine auskommen. Würden wir jedoch einmal die Sache recht bedenken, würde uns schnell klarwerden, dass wir nichts sind ohne ihn. Er alleine hält unser Leben in der Hand. Da hilft uns kein Reichtum und auch kein Facharzt. Gott alleine kann unser Leben erhalten oder beenden. Wir stehen ganz in seiner Hand. Wenn wir das erkennen, sollte es doch ein Leichtes sein, seine Liebe anzunehmen und dankbar zu sein, uns als sein Kind bezeichnen zu können.

 

Jeden Tag ein wenig danken

 

Ist er nicht schön, so ein Sommertag? Schon früh am Morgen weckt uns der Gesang der Vögel. Ein Blick zum Fenster lässt uns den Sonnenaufgang erleben, dabei ist es erst vier Uhr früh. Missmutig drehe ich mich auf die andere Seite. ‚Muss das sein?‘, frage ich mich, wo ich doch dringend noch ein paar Stunden Schlaf benötigte, vor des Tages hektischem Treiben. Kaum bin ich wieder eingeschlafen, wecken mich fröhlich lachende Kinderstimmen. Ich höre das Rollen von Kofferrädern. ‚Da will wohl gerade eine Familie in den Urlaub fahren?‘, denke ich. Wieder ist der so wertvolle Schlaf gestört. Meine Laune sinkt auf den Nullpunkt. Als dann endlich die Zeit des Aufstehens kommt, stelle ich fest, die Kaffeemaschine ist defekt. ‚Jetzt reicht’s‘, denke ich, nehme meine Tasche und mache mich auf, zum Dienst. So missgelaunt wie ich bin, kann der Tag nur trübe werden. ‚Heute sollte mir lieber keiner über den Weg laufen, der mich mit Fragen löchert, sonst kann ich für nichts garantieren‘, denke ich noch, als mein Chef schon um die Ecke biegt und mich mit zusätzlicher Arbeit eindeckt.

Ja, nicht selten beginnt so unser Morgen. Aber sehen wir es doch einmal von der anderen Seite. Ich erwache früh, um vier Uhr, vom Gesang der Vögel und denke bei mir: ‚Wie schön! Danke, Vater im Himmel, dass ich so gut schlafen konnte und jetzt auch noch von einem Konzert geweckt werde.‘

Ich höre durch das geöffnete Fenster, wie gerade eine Familie in den Urlaub fährt. ‚Noch zwei Wochen‘, gehen meine Gedanken, ‚dann darf auch ich die Koffer packen‘.

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