Geweihte Nacht

 

Geweihte Nacht, bei klarem Sternenzelt,

als Gott selbst stieg hinab in unsre Welt,

wo einst das Halleluja klang,

Maria an der Krippe stand.

 

Geweihte Nacht, da Engelchöre sangen,

die Freudenbotschaft auf dem Feld verkündend.

Geweihte Nacht in der ein Stern den Weg uns weist,

in der die Könige dem Kind die Gaben bringen.

 

Geweihte Nacht, da Gottes Liebe uns erreicht,

und unsre Sünde von Vergebung weiß.

Dem Kinde sagen wir von Herzen Dank,

und preisen Gott mit frohem Lobgesang.

 

Geweihte Nacht, ein Licht geht um die Welt,

das Licht der Liebe, von Gott selbst bestellt.

Ruft freudig Halleluja, zündet Kerzen an,

dass eure Freude jeder sehen kann.

© Christina Telker

Ganz plötzlich

 

Ganz plötzlich gingst du aus der Welt,

mein Blick geht hoch zum Himmelszelt.

Wie soll's nur weitergehen?

 

Mein Blick, er ist von Tränen schwer,

ich seh nicht mehr das Blütenmeer

und kann es noch nicht fassen.

 

Hinein in meine Tränenflut,

 spür ich ein leises Wehen.

Ein Licht, geht mir im Herzen auf,

ich kann's nicht übersehen.

 

Oh Herr, mein Gott, ich danke dir,

wie konnt ich's übersehen?

Kein Leben endet mit dem Tod,

du lässt das nicht geschehen.

 

Du führst uns aus dem Jammertal,

direkt in deinen Freudensaal,

du reichst uns deine Vaterhand,

du bist uns lieben zugewandt.

 

Jetzt kann ich wieder Sonne sehen,

werde in deinem Lichte gehen.

Ich weiß, du hältst ja meine Hand,

bis ich dich werde sehen.

© Christina Telker

Goldner Herbst

 

Der Herbst, er färbt sein Blätterdach,

die Störche sind im Süden,

der Star singt uns noch manches Lied,

denn er ist hiergeblieben.

 

Die Erntewagen fahren ein;

die Früchte die wir bargen.

Kartoffelfeuer lodern hoch,

daran wir Freude haben.

 

Wer nun das Lied des Herbstes singt,

erfreut sich seiner Art,

er lädt uns alle ein zu Tisch,

bei Gaben mancher Art.

 

Die Keller, sie sind prall gefüllt,

mit Äpfeln, Birnen, Trauben,

wer sich an diesen Gaben freut,

der kann sich heute laben.

 

Kommt mit wir feiern`s Erntefest,

mit Loben und mit Preisen,

wir sagen unserm Schöpfer Dank,

der uns tut reichlich speisen.

© Christina Telker

 

Ein neuer Morgen

 

Die Sonne lacht zum Fenster rein

und wünscht dir ‚Guten Morgen‘.

Grad gestern war der Tag noch grau,

nur Regen schon am Morgen.

 

Die Spatzen zwitschern es vom Dach,

heut wird ein schöner Tag.

Schnell aus dem Bett und freu dich drauf,

daß heut die Sonne lacht.

 

Den Wanderstock nimm in die Hand

und zieh hinaus ins Weite.

Der Vogelsang begleitet dich,

drum mach dich auf zur Reise.

 

Der Tag wird hell, der Tag wird klar,

die Sorgen lass zu Haus.

Der Rucksack, er ist prall gefüllt

für einen kleinen Schmaus.

 

Wie kann die Welt denn schöner sein,

um Freude aufzutanken.

Genieß den wunderschönen Tag,

vergiss nicht Gott zu danken.

(c) Christina Telker

Ich habe geträumt

 

Ich habe geträumt, mein Herr, von Dir.

Es blühten Blumen rund um mich her,

die Vögel sangen ihr schönstes Lied.

Ich glaube, so ist es im Paradies.

 

Ich träumte von Lämmern auf saftigen Weiden,

sie sprangen vor Freude, keins hatte zu leiden,

der Wolf, er schaute friedlich zu,

im Garten Eden, da ist es wohl so.

 

Mich träumte von einer großen Weide,

darunter saßen wir alle; voll Freude.

Wir sangen Lieder zum Lobe dein,

oh Herr, so kann nur dein Garten sein!

 

Als ich erwachte ganz ohne Sorgen,

dankte ich dir für den neuen Morgen,

den du mir schenkst, in dir geborgen.

Einen neuen Tag hältst du für mich bereit,

ich will dich loben allezeit.

© Christina Telker

Fliegen können

 

Ich möchte einmal fliegen können,

wie Vögel; hoch, im Sommerwind.

Ich möchte die Welt von oben sehen,

wie klein dann meine Sorgen sind.

Ich möchte mit dem Adler gleiten,

hoch über Berge, über Seen,

Blick und Gedanken, sich nun weiten,

oh Herr, wie ist die Welt so schön!

Mein Herz, es würde höher schlagen,

könnt ich die Welt von oben sehn,

ich würde vieles leichter tragen,

doch weiß ich, das wird nie geschehn.

© Christina Telker

Gespräch mit der Frau LInde


„Ich grüße sie, Frau Linde, ist hier für mich noch Platz?
In ihrem Schatten zu ruhen; dort halt ich gern Rast.“
„So komm nur müder Wandrer, komm setze dich zu mir
und hast du etwas Zeit, gar viel erzählt ich dir."
„Das freut mich sehr, Frau Linde, gern nehme ich mir Zeit
und höre eurem rauschen zu, im grünen Blätterkleid."
„Ich habe viel Gäste zur warmen Sommerzeit,

 in meinen Zweigen wimmelt es, Quartier steht stets bereit.
In meinen Ästen wohnen, der Vögel mancherlei,

in meines Baumes Krone, gibt’s manche Kabbelei.

Doch selbst unter der Rinde, da gebe ich Quartier,

Insekten und auch Larven, haben‘s gemütlich hier.

Kaum das die Sonne aufgeht, bis spät zur guten Nacht,

erlebe ich Konzerte, die so schnell keiner hat.“

„Bedanke mich, Frau Linde, für diesen kühlen Platz,

am Sonntag komm ich wieder, mit meinem lieben Schatz.“

„Ich lad euch ein; ihr beiden, zu Tee und Lindenwein,

ihr könnt euch gern bedienen; bei mir, da schmeckt es fein!“

„Dann können sie berichten, aus alter, ferner Zeit,

denn dieser Art Geschichten, hat jeden schon erfreut.

Doch jetzt wird’s Zeit zu gehen, mein Weg der ist noch weit,

noch oft werd‘ ich sie sehen, zur schönen Sommerzeit.“

„Es grüßen meine Zweige, sie winken froh im Wind,

bis wir uns wiedersehen, doch nun lauf recht geschwind!“

Noch lange denkt der Wandrer an diesen schönen Tag,

die Einkehr bei Frau Linde und schatt`gen Platz.

© Christina Telker

Willkommen schöner Mai

 

Der Mai ist da, die Vögel baun ein Nest!

Die Sonne lacht, der Frühling gibt ein Fest!

Im Hain schon früh die Lerche singt,

vom Teiche her ein Froschkonzert erklingt.

 

Hol deinen Wanderstock,

zieh raus in die Natur,

hier springt der Quell,

hier find’st du deine Ruh.

 

Dort unterm Blätterdach der Linde,

dort richte dich wohl ein,

ein Falter fliegt grad über dir,

wo gibt`s ein schöneres Quartier?

 

Die Welt ist voller Freude,

 vor lauter Jubelhall,

im Wald und auf der Heide,

blüht`s rundum überall.

 

Dank deinem Gott mit Freude,

der so viel Schönheit schuf,

halt Aug‘ und Ohren offen

und folge seinem Ruf.

© Christina Telker

 

Neues Leben

Hast du den Frühling schon gesehn?
Er schaute vom Berg grad ins Tal.
Er sandte uns frisches Grünen und Blühn,
Freude ist nun überall.

Die Vögel stimmen ein Loblied an,
sie bauen an ihrem Nest,
neues Leben erwacht überall,
der Frühling gibt heute ein Fest.

Ostern ist's, ruft der Star vom Baum,
die Meise stimmt fröhlich mit ein,
nichts ist so wie es mal war,
neues Leben wird überall sein.

Neues Leben; die Welt ist erwacht,
und dies geschah fast über Nacht!
Drum komm und stimme auch du mit ein,
rufe es jubeln hinaus:
Ostern bringt neues Leben, nun in ein jedes Haus!
Jesus hat den Tod besiegt,
dieser ihm nun zu Füßen liegt.
Auch du darfst leben, darfst dich freun,
denn er möchte dein Bruder sein.
© Christina Telker

Die Zeit

 

Die Zeit bringt stets Veränderung,

nichts bleibt so wie es ist.

Heut strotzt du frisch und jugendlich,

schnell ist dies fortgewischt.

Im Lauf der Jahre lerntest du,

was nützlich für dich ist,

du eignetest dir Wissen an,

und weißt, was nötig ist.

So manches nahmst du dankbar an,

was Eltern dir bewahrten.

Manch Nachbar denkt im Stillen sich,

du bist recht gut geraten.

Die Zeit, sie formte dich ein Stück,

nicht immer war dies leicht,

doch mit Geduld und mit Geschick,

hast vieles du erreicht.

So denkst du manches Mal zurück,

an deine Kindertage,

dann merkst du, wenn du ehrlich bist,

sie waren nicht nur Plage.

Ja, was dein Elternhaus dir gab,

an Wissen und an Glauben,

daß kann in deinem Leben dir,

kein anderer mehr rauben.

In deinem Herzen schließ es ein,

es wird dein größtes Erbe sein.

© Christina Telker

In deiner Gnade

In deiner Liebe fühlt ich mich geborgen,
in deiner Gnade geh ich meinen Weg.
Du hast mir einst dein Wort gegeben,
du bist bei mir, auch auf manch steilem Steg.

Von deiner Gnade bin ich ganz umfangen,
dein Frieden schenkt mir Ruh'  und Kraft;
dem Sturm der Zeit zu widerstehen,
das ist`s, was nur dein Segen schafft.

Du schenkst uns Gnade für ein ganzes Leben,
du gibst uns Mut im Leben zu bestehen,
geleitest uns, auch wenn wir dich nicht sehen,

hilfst uns, auf rechtem Pfad zu gehen.


Du läßt uns frohgemut in deiner Gnade wandeln,
du reichst uns; wenn's zum Ende geht die Hand.
Dann führst du uns zum frischen Wasser
und zeigst uns dein gelobtes Land.

© Christina Telker

Zum neuen Jahr

 

365 Tage, sie liegen blank geputzt vor dir,

du kannst sie füll`n wie`s dir beliebt,

wenn Gott dir seinen Segen gibt.

 

365 Tage, werden sehr unterschiedlich sein,

mal wirst du sie vor Freude loben,

doch du wirst auch mal traurig sein.

 

365 Tage, leg sie doch nur in Gottes Hand,

dann kann kein Unbill dich erschrecken,

dein Vater reicht dir seine Hand.

 

365 Tage, die Gott dir seinen Engel schickt,

der dich behütet und bewahrt,

mit Liebe er gewiß nicht spart.

 

So gehe froh mit Zuversicht,

durch jeden neuen Tag,

vertrau auf Gott, er führet dich,

so wie er`s immer tat.

© Christina Telker

Garten der Poesie 0